Münster-Marathon

In diesem Jahr heißt es Marathon-Sammeln. Marathon Nummer 2 war der Münster-Marathon. Nur 14 Tage nach dem Osnabrück-Marathon waren meine Beine noch sehr schwer und meine rechte Wade machte bei den sporadischen Trainingseinheiten immer zwischendurch Probleme. Auch wenn man beide Marathons schon allein wegen des Profils nicht miteinander vergleichen konnte, war mein Hauptziel die Verbesserung der Zeit von Osnabrück. Auch nicht wie in Frankfurt davor sich weit vor den Zugläufern 3:15 setzen, sondern einfach hinter denen herlaufen und so lange dran bleiben wie möglich. Waren noch die Tage von Temperaturen von rund 28 Grad die Rede, änderte sich das innerhalb von 2 Tage in ganztägigen Regen und 17 Grad. Da Angelika krankheitsbedingt nicht starten konnte fuhr sie als Groupie mit. Auf den Weg nach Münster bedauerte sie die Entscheidung, denn es goss wie aus Kübeln und selbst ich dachte: Sollst Du nicht umdrehen? Ein Ende war nicht in Sicht. Ich erinnerte mich so an Berlin 2010, es wurde ein Katastrophenlauf. In Münster angekommen hörte es auch vor dem Marathon nicht eine Minute mal auf. Man kämpfte sich zur Startnummernausgabe vor und hielt sich in einer Turnhalle bis 30 Minuten vor dem Start auf. Zum Auto hin und dort saßen wir nochmals weitere 15 Minuten. Bloß nicht vorher schon durchnässt sein. Marathonis sind einfach verrückt, denn trotz dieses Wetters waren einige tausend auch diesmal unterwegs.

 

Im strömenden Regen ging es nun durch die City von Münster. Teilweise war es an manchen Passagen sehr rutschig auf den Kopfsteinpflaster. Ich hielt mich hinter den 3:15er Zugläufern auf und machte mir auch keinen Kopf darum, was nun bei den Bedingungen herauskommen würde. Die beiden Zugläufer machten ihren Job sehr gut, wobei es manchmal schwierig war an sie wieder aufzuschließen, denn an Verpflegungsstellen laufen sie natürlich durch. Bei km 12,5 wollte ich mein erstes Gel nehmen. Mit nassen Händen, keine eingeritzte Packung – stand ich an der Verpflegungsstelle und bekam dieses Ding nicht los. Die Zugläufer entfernten sich und mit dem Teil in der Hand und war schon leicht sauer, bis ich einfach mit den Zähnen losriss, was trank und weiter lief. Aber genau solche Situationen bringen einen aus den Tritt. Dass Heranlaufen an die Gruppe dauerte eine Zeit. Bei km 15 stand Angelika im strömenden Regen, tapfer stand sie da und ich freute mich sie zu sehen. Auch wenn es nicht selbstverständlich ist, bei einen solchen Wetter an der Strecke zu stehen. Sie gab mir ein Gel und einen Kuss auf die Reise und weiter gings. An die Gruppe hatte ich mich wieder gut herangearbeitet, auch wenn die Beine noch immer ganz schön müde waren. Die Regeneration von 2 Wochen, ist doch einfach zu kurz. Bei Halbmarathon war ich noch immer an den Zugläufern, das erste Hauptziel war erreicht. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört. Ein weiteres Gel zuvor genommen und wieder hieß es an die Gruppe aufzuschließen. Andere machen das ohne das Tempo zu reduzieren, ich hatte da meine Probleme mit. Als ich bei km 28 mein letztes Gel genommen hatte, riss der Anschluss an der Gruppe. Ich hatte sie zwar zunächst noch lange in Sichtweite, aber heranarbeiten war nicht möglich. Egal dachte ich mir, die Zeiten waren noch immer im Bereich von 4:45 Min. je km. Wenns so weiterlaufen würde, wäre trotzdem locker eine 3:19:xx drin. Was sich jedoch so langsam bemerkbar machte, war meine rechte Wade. Auch wenn die Cep-Kompressionsstulpen die Krämpfe minimierten, so sorgten sie trotzdem dafür, dass ich das Tempo drosseln musste und auch das eine oder andere Mal abstoppen musste. Sehr schön waren auch einige Stimmungsnester in Roxel und Gievenbeck, die auch bei diesem bescheidenen Wetter einige Zuschauer an die Strecke brachten.

 

Ich biss mich durch, auch wenn die Zeit letztlich egal war. Es ging Richtung Zielgerade und hier war eine tolle Stimmung. Auch wenn man k.o. war, ein bisschen mit den Armen rudern und das Publikum war sofort aus dem Häuschen – klasse. Mit 3:23:23 Std. kann ich unter den Voraussetzungen sehr zufrieden sein. Münster war sehr schön, trotz des schmuddeligen Wetters. Jetzt heißt es regenerieren – in 4 Wochen steht der Bremen-Marathon an. Marathon Nummer 3.

191. Wettkampf Datum Distanz Zeit Geamtplatz AK-Platz
  09.09.2013 Marathon 3:23:23 Std. 281. von 2.142 65. von