Kurz-Wanderung Traben-Trabach Franzosensteig

Das Wetter spielt heute nicht mit uns mit. Es schüttet eigentlich den ganzen Morgen und so entscheiden wir uns einfach in den Bus zu setzen und Richtung Traben-Trabach zu fahren. Entweder es hört auf oder wir fahren einfach wieder zurück. Das kostenlose Bus-Ticket ist dafür ideal spontan irgendwelche Touren zu planen. Wir waren vor vielen Jahren schon mal in Traben-Trabach als wir zum Hunsrück-Marathon waren. Aber damals waren wir nur auf`s Laufen fokusiert und dachten nicht daran irgendwelche Berg hoch zu "kraxeln". Der Ort gefiel uns auch allgemein nicht so gut.

 

Aus dem Bus ausgestiegen hatten wir nur noch leichten Nieselregen, also gings los ? Wohin ? Wir schauen nach oben und sahen eine Burg....Dahin gehts.....Spontaner gehts nicht. Die Schilder wurden schnell gefunden und so ging es erstmal den kurzen aber schwierigen Weg hoch zur Grewenburg. Schnaufen war wieder angesagt, aber wir wurden wieder mal belohnt trotz schlechten Wetter. Oben angekommen hatte man nicht nur einen schönen Ausblick auf die Mose, auch die Grewenburg-Ruine von 1350 war sehenswert und diese - kostenlos im Gegensatz zur Burgruine Metternich. Die ganze Vorgeschichte der Burg und wechselnde Belagerungen erspare ich Euch einfach mal. Aber interessant zu erwähnen ist, das im Polnischen Erbfolgekrieg die Burg 1734 zum vierten und letzten Mal belagert wurde. Noch am 6. April erschien österreichische Verstärkung unter Hauptmann Wurmbrand-Stuppach auf dem Schloss. Am 16. April besetzte der General und spätere Kriegsminister Belle-Isle die Stadt, aber erst am 22. April erschien die Artillerie. Zunächst versuchten die Belagerer mit Hilfe einer Mine sich den Weg zu bahnen, was aber misslang. Daher wurde das Schloss ab dem 25. April unter Beschuss genommen, zugleich näherte man sich der Festung durch Gräben. In der Nacht vom 27. auf dem 28. erfolgte ein vergeblicher Sturm, auch am 30. April wurde ein Sturm abgewiesen, aber am 1. Mai eroberten die Franzosen ein Vorwerk. Im Schloss waren bis auf drei Kanonen alle zerstört und keine Schießscharten mehr brauchbar. Der Oberstleutnant Hohenfels bot am 2. Mai die Kapitulation an. Die Mannschaft durfte am 4. Mai mit klingendem Spiel durch die Bresche nach Koblenz abmarschieren, der Kurfürst von Trier schlug den Hauptmann Wurmbrand-Stuppach zur Beförderung zum Oberstleutnant vor. Die Burg war aber nur noch eine Ruine. Das die Kurzfassung!

 

Geschichtsfreunde können alles auf angebrachte Tafeln nachlesen. Ich kürze hier einfach mal ab, auch wenn es sehr interessant ist. Wir erblicken hinter der Burgruine einen Aufstieg mit einem "Achtung-Schild - nur für geübte Wanderer! Na was heißt das für uns Zwei ? Da müssen wir natürlich hoch - keine Frage...Ausprobieren kann man immer, ansonsten bricht man ab und geht wieder hinunter. Es geht zunächst über eine Metall-Wendeltreppe steil berghoch, alles nass durch den Regen, aber gut zu bewältigen. Was nachher kommt, ist schon ein wenig schwieriger. Auf schmalen Schotterweg wellig entlang an einen Drahtseil gehts hoch. Schwindelfreiheit ist ein Muss. Wir sind durch die letzten Tage ein wenig abgehärtet, müssen auf trotzdem vorsichtig auf den nassen Steinen und halten uns an den Drahtseil fest. Oben angekommen, wieder mal ein toller Ausblick über das Moselgebiet und man kann von weiten Pünderich erahnen. Dieser Aufstieg setzte dem ganzen noch die Krone auf - wir haben es nicht bereut. Auch beim Abstieg - vor allen Dingen wenn es geregnet hat - ist äußerste Vorsicht geboten. Bevor es wieder abwärts ging, erblickten wir noch einige Kellerschächte der alten Burg, wo wir natürlich reinkrauchen musste, die Neugierde siegte.

Der regnerische Tag hatte doch noch ein Erlebnis gebracht. Wir gingen nun den Waldweg zurück, er war zwar länger und wir dachten dieser wäre einfacher, war er aber nicht. Es ging geschlängelt steil bergab, aber der Weg war mit losen Schieferplatten übersäät, die sehr rutschig waren. Also....Stöcker auspacken und vorsichtig bergab. Unten angekommen gingen wir noch durch die beiden Orte Traben und Trabach, aber für uns Verwöhnten war da nicht viel interessantes zu sehen. Nach einem Stück Fleischkäse an einem Imbiss spazierten wir in Richtung Bahnhof und entschlossen uns wieder nach Sankt Aldegund zurück zu fahren. Eine kleine Tour von nur rund 5 km, aber die Höhenmeter allein waren schon heftig.