Roland - Vom Kettenraucher zum Ausdauersportler.
Ausschlaggebend
fürs Laufen war für mich im April 2004 eigentlich der Hamburg-Marathon ! Angelika und ich verbrachten ein Wochenende in Hamburg und waren mehr oder weniger unbeabsichtigt Zuschauer des
Marathon-Laufs. Als Zuschauer fand ich erstaunlich was selbst ältere Leute für eine Fitness aufweisen konnten und dabei Spaß hatten.
Da ich mit den Aktivitäten für verschiedene Fussball-Vereine vor einigen Jahren aufgehört hatte, war das Interesse mit dem Lauf-Sport anzufangen sehr groß. Das Rauchen hatte ich mittlerweile auch
aufgegeben. Jahrelang wie ein Kettenraucher, eine Schachtel nach der anderen. Nachdem ich einige Runden im Gladbecker Stadtwald Wittringen drehte und merkte das es von mal zu mal mehr Spaß
machte, entschloss ich mich regelmässig zu trainieren. Schon nach ein paar Wochen machte es richtig "süchtig". Ob im Wittringer Wald in Gladbeck oder auf der Sportanlage
der SSV Buer 07/28, ich suchte mir abwechselnd immer andere Strecken und stoppte zwischendurch meine Zeiten. Spontan entschloss ich mich für den 5 KM-Lauf in Marl, im Juni 2004 zu melden. Mein
Ziel dort war es nicht Letzter zu werden, was ich auch klar schaffte. In den folgenden Monaten steigerte ich von Woche zu Woche behutsam mein Trainingsprogramm. Im ersten Laufjahr 2004 war es für
mich schon eine Errungenschaft eine Trainingseinheit von 15 bis 20 Kilometer zu absolvieren. Mittlerweile sind diese Einheiten Standard. In der Vorbereitung zu einem Marathon gehören mehrere
Läufe über 30 Kilometer und der Wochenumfang liegt bei 70 bis 100 Kilometern.
Im Laufe der Jahre verbesserten sich von mal zu mal die Zeiten und mittlerweile komme ich sogar zumeist im vorderen 1. Drittel des Teilnehmerfeldes an. Was am Anfang noch als normales Joggen
galt, war nun mit einen richtigen Trainingsprogramm ausgearbeitet. Zunächst nach verschiedenen Trainingsplänen aus dem Internet, nachher mit eigenen erstellen Plänen.
Verletzungen im Leben eines Läufers sind völlig normal, ob es nun eine Überbelastung ist oder körperliche
Handicaps. So hatte ich Probleme mit einer Nervenreizung, Reizung des Knie, Wadenbeschwerden, Fersensporn und Defizite aufgrund meines Senk- und Spreizfusses. Jedes Problem bekam ich irgendwie im
Griff und neue Ziele wurden gesteckt. Im Februar 2009 erhielt ich die niederschmetternde Diagnose "Osteoporose" und das als Sportler und jemand der gesund lebt. Von einen Tag auf den anderen
musste sich nun das Leben ändern. Da die Werte der Knochendichtemessung an der Grenze Osteopenie und Osteoporose liegen, versuche ich mit dieser Krankheit zu leben, auch wenn es nicht immer
einfach ist. Alles was an Ernährung, die Knochendichte belastet wird nunmehr von mir reduziert. Kaffee in Maßen, Cola gegebenenfalls zu besonderen Anlässen oder auch mal als Belohnung für einen
guten Wettkampf. Nebenbei muss ich täglich zusätzlich Kalzium-Tabletten zu mir nehmen.
Ich werde auch zukünftig trotz der Krankheit an Marathon-Läufen teilnehmen, so lange dies möglich ist. Wer weiß, was in ein paar Jahren ist: Gemäß dem Motto "Lebe jeden Tag als ob es Dein Letzter ist" ! Zumeist 4 mal die Woche trainiere ich, wobei es hier lautet: 1 flotter Dauerlauf, 1 x Intervalle, 1 Regenerationslauf und 1 langer Lauf zwischen 20 und 30 Kilometer. Marathons habe ich nunmehr 37 Stück absolviert, einige sollen es noch werden. Meine Bestzeit liegt hier bei 3:16:12 Std.! Ende 2012 beschloss ich, zukünftig eher schöne Marathons "zu sammeln", anstatt ein Angriff auf eine Bestzeit. Die Vorbereitung hierfür ist mir einfach zu aufwendig geworden.
Neben den vielen Kurzdistanzen bin ich im November 2012 auch meinen ersten Ultra über 50 km
gelaufen. Im Mai 2015 ging es beim Rennsteig-Supermarathon gar über die Distanz von 72,7 km. Ein einmalige Sache, es war ein tolles Erlebnis - trotz Sturz, aber die kürzeren Distanzen sind eher
mein Gebiet.
Das Marathon-Laufen habe ich zwar mittlerweile aufgegeben, der Spaß am Laufen ist weiterhin da, auch wenn viele gesundheitliche Einschränkungen es öfter verhindern.
Angelika - Von der Kettenraucherin zur Ausdauersportlerin.
Wer hätte das jemals gedacht, dass ich einmal davon träume einen Marathon zu laufen ?
Geschweige denn einen Halbmarathon oder mich überhaupt überwinde, solche Ziele anzustreben. Ich nicht ! Abgesehen von einem Kindertraum, zum Ballett zu gehen, welches ich leider nie durfte, bin
ich eigentlich absolut unsportlich gewesen. Die kleinste sportliche Betätigung und ich bekam schon schlecht Luft. Als Roland von dem Lauf-Fieber infiziert wurde und sich seine ersten richtigen
Laufschuhe kaufte, überredete er mich, mir auch welche zu kaufen. Ich weiß noch als wäre es gestern, wie dusselig wir nach seinem Schuhkauf durch Essen schlenderten und er auf mich einredete.
Irgendwie wollte ich und irgendwie dachte ich nicht wirklich, dass ich es überhaupt ein paar Monate durchhalte. Und dafür dann so viel Geld in Schuhe investieren ? Aber so weit so gut! Kurz vor
Ladenschluss stürmten wir dann doch noch mal ins Sportgeschäft und ich legte mir meine 1. richtigen Laufschuhe zu. Aber es war wie erwartet, ich lief vielleicht hundert Meter und musste meine 1.
Gehpause machen, weil ich dachte ich ersticke. Doch Übung macht den Meister. Irgendwann wurden es dann zweihundert Meter und danach immer mehr. Nach und nach bekam man immer mehr Spaß und nicht
lange darauf war man absolut süchtig. Stolz wie Oskar war ich dann, als ich das erste mal 5 KM am Stück laufen konnte und zur Belohnung einen tollen Erdbeerbecher bekam. Nachdem man diese Hürde
schaffte, war mein nächstes Ziel, einen Wettkampf zu laufen, obwohl ich immer sagte: „Ich laufe nie einen Wettkampf, einen Halbmarathon oder einen Marathon“. Doch so schnell änderte sich meine
Meinung. Am 28.08.04 war es dann soweit. Ich lief super spontan meinen ersten 5 Kilometer Wettkampf. Darauf folgten weitere Wettkämpfe, auch von 10 Kilometern (siehe Eintragungen
Ergebnisse).
In Dezember 2005 stand ich dann das erste mal an der Startlinie, mit dem Ziel, meinen 1. Halbmarathon zu laufen. Roland gab mir zusätzlich Kraft, denn er lief diesen Lauf mit mir mit. Nie hätte ich geglaubt, es jemals in meinem Leben zu schaffen. Und schon gar nicht, mit solch einem tollen Ergebnis.
Wenn ich auch total stolz darauf bin, es so weit geschafft zu haben, so war es nicht immer leicht. Ob private Hürden oder Verletzungen, oft kam mir irgendetwas dazwischen. Erst unterbrach ein Bruch mein Training, danach kamen verschiedene Verletzungen im Kniebereich sowie des öfteren Probleme im Schienbeinbereich. Aber ich ließ mich nicht unterkriegen, dafür bin ich mittlerweile viel zu laufsüchtig. Ich wusste, irgendwann kommt der Tag, dann kann ich genau so beschwerdefrei laufen, wie all die anderen Laufverrückten !!!
Am Sonntag den 07.10.2006 fiel für mich der Startschuss zu meinem 5. Halbmarathon. In Köln starte ich erneut bei einem großen Event. Nach diesem Lauf entschied ich mich dann auch, mich für meinen 1. Marathon anzumelden. Somit soll wohl auch mein sportliches Ziel für die Zukunft in Erfüllung gehen. Und ganz klar Hamburg soll es sein !!!
So groß meine Angst vor einem Marathon einmal war, so groß war dann auch die Vorfreude, als meine Anmeldung durch eine Teilnahme vom Veranstalter bestätigt wurde. Mein Ziel war, bei meinem 1. Marathon unter 5 Stunden zu laufen! Mit der Startnummer F6077 stand ich nach einer Vorbereitung ab November 2006 dann Ende April 2007 in Hamburg an der Startlinie. Gemeinsam mit meinem Schatz liefen wir meinen ersten Marathon. Die Zielzeit betrug 4:37:12 Std. Das ganze in der Stadt, wo unsere Laufkarriere begann :-)))
Und was mich ebenfalls besonders freut: Ich wartete immer darauf, endlich nicht ständig pausieren zu müssen. Und auch das klappt mittlerweile.
Mittlerweile bin ich schon viele Wettkämpfe gerannt und möchte sie auch nicht mehr missen.
Ein ganz besonderes Jahr war dann das Jahr 2012. Hier bin ich zum ersten Mal beim Brüder-Grimm-Lauf dabei gewesen. Ein Etappenlauf (5 Etappen von Freitags bis Sonntags) und 81,3 KM sind hier zu bewältigen. Auch hier bin ich glücklich ins Ziel gekommen und klar war, es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein.
In November 2012 lernte ich dann die Ultraszene kennen. Beim Bottroper Herbstwaldlauf erreichte ich super glücklich das Ziel.
So leicht kann man die eine Sucht in eine viel schönere eintauschen :-)