Wanderung Vragender Veen (NL)

Wieder einmal eine wunderschöne Wandertour im Achterhoek. Spontan ging es nördlich von Winterswijk in Richtung Lichtenvoorde über die N312. Mit dem Vragender Veen hatten wir im Internet ein Naturschutzgebiet entdeckt, welches mehrere Distanzen bot. Für eine kleine Mittagstour ins Nachbarland ideal, dachten wir. Nicht spektakuläres ein kleine Tour....Von Wegen....Es wurde mehr und von Kilometer zu Kilometer wurde es schöner. Immer wieder wurden wir überrascht von wunderschönen Ausblicken. Startpunkt war der Wanderparkplatz am Manenschijnweg. Hier ist für die Wanderer eine Hütte sowie Bänke mit Tische außerhalb. Wir machten zunächst eine kleine Pause bevor es auf den "grün" markierten Wanderweg "Schaddenpad" ging. Zunächst wandern wir zum 400 m entfernten Aussichtsturm. Ein imposanter Blick über den Vragender Veen. Man kam sich vor wie in einer Steppe in Afrika. Es geht für uns weiter nördlich über einen gut befestigten Waldweg. Rechts und links begleitet uns in diesen Moorgebiet immer unter Wasser stehende Bäume. Schon hier "flasht" uns dieses Naturschutzgebiet. Wir verlassen das Waldgebiet zunächst und gehen entlang einer Bahnlinie, welche wir am Meddoseweg überqueren. Ein Stück über Asphalt bevor es rechts über einen Acker wieder in Richtung Wald geht. Ab hier muss man gutes Schuhwerk anhaben. Es wird sehr matschig. Wunderschön wie ganze Baumreihen unter Wasser stehen, wie in einer anderen Welt. Aber genauso schwierig ist es diese Wiese zu überqueren, denn man versinkt komplett mit den Wanderschuhe. Keine Chance rechts oder links vorbei zu kommen - "wir müssen dort durch". Gut das die Schuhe wasserdicht sind. Damit nicht genug, nun folgen nämlich weitere Matschwege von denen wir noch nichts ahnen. Beim nächsten Abschnitt nehmen wir uns einen Ast um das Gleichgewicht zu halten um einen Matschweg zu überqueren. Glücklicherweise liegen einige Äste in dem Matsch, um dort von einem zum anderen jonglierend auf die andere Seite zu kommen. Ein paar anderen Wanderern gehts genauso wie uns. Mit sauberen Schuhen geht heute keiner nach Hause. Weitere Matschabschnitte folgen, bis wir in diesem Waldgebiet auf einen umgefallenen Baum eine Sitzgelegenheit für eine Rast finden. Bänke und Tische, wie man sie von anderen Wanderrouten kennt sind sehr spärlich. Nach dieser Pause geht es weiter, erneut über eine Art Steppe in Richtung eines Aussichtsturm. Links die Steppenlandschaft, rechts Wasser - einfach wunderschön. Eine Heidelandschaft, die sicherlich noch schöner aussieht, wenn es blüht. Der Aussichtsturm bietet einen tollen Ausblick und man meint, man wäre in einer anderen Welt. Oben auf dem Turm wackelt dieser leicht, also ein wenig schwindelfrei sollte man schon sein. Der Wanderweg führt nun über einen Bohlenweg durch das Moorgebiet. Ein weiteres Highlight! Wir stoppen viel um einige Eindrücke mit der Handykamera festzuahlten. Noch ein paar matschige Abschnitte, danach gehts ein wenig einfacher und wir haben festen Boden unter uns. So langsam merken wir, dass die Route doch größer wird als wir dachten, denn eine Kilometermarkierung gab es nicht und unsere GPS-Uhr zeigt bereits rund 9 km an. Der Weg führt uns über eine Bienenwiese. Verwelkte Sonnenblumen sieht man nun auf beiden Seiten. Man kann sich vorstellen, wie es hier im Sommer aussieht. Scheinbar hat diese Strecke zu jeder Jahreszeit ihren Reiz. Nach der Wiese geht es auf den Korenburgerveenweg. Rechts sandiger Weg für Autos, links der Abschnitt für Radfahrer und Wanderer. Wir wählen den Sandweg, Autos kommen uns nämlich nicht entgegen. Vielmehr E-Biker, die teilweise in einem schnellen Tempo durchs Gebiet rasen. "In dem Tempo könnt ihr gar nicht dieses tolle Gebiet in Euch aufsaugen", denke ich mir. Strecke machen heißt es scheinbar heutzutage nur noch. Eine kleine Pause auf einer Bank, schließlich muss der Apfelwein, den wir mitgenommen hatten ausgetrunken werden :-) Es geht über einen Pfad entlang eines rechtsliegenen Sees. Links davon Schilf, was dem Ganzen noch einen drauf setzt. Die ersten Vögel sind aus dem Winterquartier eingetroffen und man hört lautes Geschnatter. Allein hier kann man schon viel Zeit verbringen und die Seele baumeln lassen. Es geht nun rechts ab und wir erahnen schon - das ist die Richtung zum Parkplatz. So weit dürfte es nicht mehr sein. Kaum zu Ende gedacht, gibts weitere wunderschöne Abschnitte, wo man über kleine Brücken und Wege diese Seenlandschaft durchwandert. Wir treffen ein paar Wanderer, die wir zuvor vor einigen Kilometern trafen. Diese weisen uns daraufhin, dass es nochmal sehr matschig wird. Und in der Tat, es wird noch einmal schmutzig. Aber uns kann nichts mehr schocken, es ist war schwierig über diesen Weg zu kommen, aber kein Vergleich zu den vorherigen Moorgebieten. Vielmehr ist hier mit irgendwelchen landwirtschaftlichen Fahrzeugen hier diesen ramponierten Weg gekommen. Noch einmal gehts in den Waldgebiet hinein und wir können unser Auto schon erahnen. Hurra - geschafft. 13 km sind es geworden, mehr als wir wollten - aber wir haben nicht einen Kilometer bereut. Es war alles einfach traumhaft schön, auch wenn der Matsch uns immer begleitete.