Sankt Aldegund --> Raulwing --> Sollig / Alf

Wieder mal ein Regentag! Gestartet wieder vor unserer Ferienwohnung ging es erst durchs Dorf über die Christopherusstraße auf den Schotterweg "Auf der Teusch". Knackig ansteigend aber trotzdem gut zu gehen. Auch wenn einige Abschnitte durch den vielen Regen der letzten Tage/Wochen ganz schön ausgewaschen waren. Oben angekommen sind wir wieder am "Kehr-Heiligenhäuschen". Diesmal biegen wir jedoch links ab und halten uns an die Wanderschilder zum "Raulwing-Platz". Das funktioniert alles zu Beginn ganz gut, aber als wir über einen schmalen Pfad der nur aus Matsch gehen wollten, standen wir vor einem Problem. Der Pfad wurde überflutet von einen kleinen Bach. Hier war es nicht getan mit einem großen Schritt, man musste gezwungermaßen mindestens einen Schritt in diesem fließigen Wasser machen. Immer wieder versuchte ich es, versank aber jedes Mal in dem tiefen Matsch. Links ging es steil bergab. Wir hatten nun nach knapp 2 km schon rund 150 Höhenmeter bewältigt. Und hier sah es wirklich so aus, als ob wir tatsächlich Kehrtwende machen mussten. Viel zu gefährlich! Doch das hieße, komplett zurück bis Sankt Aldegund. Also versuchten wir über einen zuvor passierten Privatweg an ein paar Schrebergartenhäuser vorbei. Dieser Weg war o.k., auch wenn sehr matschig.

Auf "Gut Glück" gingen wir den Weg entlang, obwohl dieser uns vom "Raulwing" weiter weg brachte. Egal, dachten wir dann wandern wir einfach drauf los und schauen wir wo wir auskommen. Doch irgendwann auf diesen breiten Waldweg kam ein Wanderschild "Raulwing", zwar von der genannten Entfernung mehr als Doppelte, als auf dem ursprünglichen Weg, trotzdem war ein neues Ziel sofort ausgemacht. Wir hielten uns nun an diesem Schild und kamen an eine große Lichtung, wo über 1 km lang nur Photovoltaik-Anlagen standen. Unvorstellbar und nicht nachvollziehbar. Eine riesige Wiese war nahezu vollständig ausgebaut mit Solarplatten. Ein Stückchen Natur kaputt gemacht, sicherlich auch für die Tierwelt. Irgendwann ging es wieder in den Wald und wir kamen zufälligerweise an die "Hexe im Wald" vorbei, wo jemand eine Puppe an einem Baum befestigt hat. Bis zum Raulwing war es nun nicht mehr weit. Ein paar hundert davor noch ein wunderschöner Punkt, wo unterhalb zum Raulwing zwei Bäche ineinander flossen. Das mussten wir uns noch ansehen und gingen ein Stückchen Abwärts, auch wenn wir wieder zurück mussten um am Raulwing unsere Mittagspause zu machen.

 

Ein bisschen Likör und ein paar andere Leckereien gab es im Unterstell am Raulwing. Nun waren 5 km hinter uns, ca. die Hälfte von der geplanten Strecke. Unterhalb vom Raulwing führte ein schmaler Pfad in Richtung Sankt Aldegund. Wir hielten uns zunächst daran, wollten aber eigentlich nach Alf und von dort mit den Bus zurück. Es ging abwärts auf asphaltierten Wegen, wollten aber nicht komplett wieder in Sankt Aldegund ankommen, sondern irgendwann noch im Berg in Richtung Alf kommen. Also machten wir einen Schlenker über einen Wiesenweg, der eigentlich nur noch aus Matsche bestand. Viel Wasser kam aus den Abhängen und überspülte alles noch. Katastrophenweg, aber umkehren ? Erstmal abwarten was kommt.....Meter über Meter gingen wir weiter und der Weg wurde statt besser immer schlechter. Es kam zwar zwischendurch mal ein Schild "Sollig", das war der Berg oberhalb von Alf, aber mit Wanderweg hatte das alles nichts mehr zu tun. Der Weg war ob eine Bombe eingeschlagen hätte über unebenen Schotter und umgekippten Bäumen. Jetzt war der Punkt wo es zu spät war umzukehren und mir wurde immer unwohler, wie der Weg wohl noch werden würde. Schilder kamen kaum noch, und wo wir waren wussten wir mittlerweile gar nicht mehr, zudem wurde es immer gefährlicher. Umgestürzte Bäume, die man überklettern musste - ein Weg der gar kein Weg mehr war und das seit Menschengedenken. Innerlich wollten wir uns beide nicht noch nervöser machen, aber jeder dachte sich sein Teil und hatte teilweise schon Angst. Es dauerte sehr lange bis wir tatsächlich über ein Wiesenstück auf einen "normalen" Wanderweg kamen und waren glücklich, dass wir diesen "Mist" hinter uns hatten. Den Weg hatte man wirklich bereut eingeschlagen zu haben, das war ein Fehler. Aber egal ! Ein Erlebnis, worauf man gut und gerne verzichtet hätte. Es stand zwar nun auch ein richtiges Wanderschild "Sollig", aber wir machten uns lieber auf dem Weg in Richtung Alf. Von Kilometern und Untergrund hatten wir für heute genug. Der Weg ging steilbergab geschlängelt über ein Ausblickhäuschen bis wir auf einen asphaltierten Weg kamen. Von hier aus sahen wir die Burg Arras und für einen kurzen Moment hatten wir Doofen wahrhaftig gedacht: Sollen wir die noch mitnehmen ? Waren uns aber gleichzeitig einig mit "Nein", es reicht.

Unten in Alf angekommen ging es in ein Cafe und aßen den uns wohlverdienten Kuchen. Nach dieser Pause gingen wir dann an der Mosel entlang zurück nach Sankt Aldegung. Es war heute wirklich eine Erlebnis-Tour, wunderschön, aber manches hätte man wirklich nicht gebraucht.