Ich kann es gar nicht beschreiben, wie man sich fühlt, so eine Reise anzutreten. Es war Vorfreude pur, doch gleichzeitig hatte ich auch verdammt viel Respekt. Es war so komplett anders, als wenn man in den Sommerurlaub fährt. Allein die Größe von New York City, die Einreise selbst und vor allem die Sprache empfand ich schon als sehr aufregend. Roland machte sich Gedanken, ob wir mit unseren Englischkenntnissen klar kämen, dabei kann ich das noch viel schlechter als er. Wenn ich es lese, geht es noch so gerade eben, aber wenn ich es höre bzw. es selbst sprechen muss, verlässt mich irgendwie alles!Mein Vorhaben war deshalb, einfach immer schön mein Schatz vorschieben :-) Als nach sorgfältiger Planung die Koffer einen Tag vorher komplett  gepackt waren und mir bewusst wurde, wie nah nun die Reise vor der Tür stand, stieg mein Puls und kam auch nicht wirklich mehr runter. Die letzten zwei Nächte waren irgendwie nicht wirklich mehr ruhig und wie immer, wenn meine Aufregung so den Höhepunkt erreicht, meldet sich mein Magen-Darm-Trakt. Aber das sollte nicht alles sein, denn ich der Nacht vor der Abreise, wurde ich von starken Halsschmerzen geweckt. Ich fühlte mich, als hätte man mir zum zweiten Mal meine Mandeln entfernt. Da Roland die Tage zuvor auch von Halsschmerzen und einer dicken Rotznase geplagt wurde, stieg in mir die Sorge, dass es nicht eine übliche Marathonkranheit ist :-) Somit wurde am Morgen dann noch schnell Halsschmerztabletten, Zink mit Vitamin C und Nasenspray eingepackt. Am Essener Bahnhof, wo die Reise für uns mit der Regionalbahn begann, deckte ich mich noch mit Nasenspülung und Salbei; mit Vitamin C ein. Die Regionalbahn war sehr voll, da wir mitten im Berufsverkehr unterwegs waren und auch hier hörte man alle nur Husten. Die Angst, noch bis zum Marathontag krank zu werden, stieg in mir noch mehr! Ich war froh, als wir in Düsseldorf ankamen und wir aus dieser Bahn konnten. Der Transfer mit dem Skytrain sowie das eichchecken ging schnell und problemlos. Als wir nun in der Wartezone rumlungerten, Roland noch ein wenig Augenpflege machte, vertrödelte ich die Zeit mit SMS schreiben, Menschen und die Vorarbeiten an unserer Maschine zu beobachten ( wir hatten nämlich einen tollen Blick auf die Startbahn ). Michi, der ich mitteilte, dass ich starke Halsschmerzen habe – simste mir zurück – das sei normal *lach* Also doch Marathonkrank? *grins-grins*! Die Zeit verging schneller, als ich geglaubt habe und schon konnten wir auch die Maschine betreten. Wir saßen mittig in der Maschine, neben mir eine Düsseldorferin ( ebenfalls mit dem Ziel – Marathon ).Mit einer Verspätung von gut einer Stunde ging es dann endlich los. Man - war das ganze aufregend. Da uns bewusst war, dass uns nun ein sehr langer Tag bevorstand, wollten wir eigentlich im Flieger ein wenig schlafen, doch die Aufregung war einfach zu groß, um die Augen in Ruhe zu schließen.  Also hieß es in die Glotze starren ( wenn ich heute darüber nachdenke, weiß ich nicht einmal, welchen Film ich geguckt habe ) – in meinem Buch lesen und ein wenig plaudern mit der Düsseldorferin, die neben mir gesessen hat. Zwischendurch gab es immer wieder Getränke, zum Mittag gab es Knödel mit Gulasch ( war sehr lecker ) und ca. 1 Stunde vor dem Landeanflug ging es dann mit der schlechteren Ernährung los. Hier wurden Salzbrezel - gefüllt mit einerWeißwurst und süßem Senf gereicht. Das war überhaupt nicht mein Fall. Also erst einmal Wurst rausgedrückt und nur das Salzdingen gefuttert. Hier natürlich erst einmal wieder negativ bei der Düsseldorferin aufgefallen – die das Schauspiel beobachtete *schäm* Natürlich war wieder großes Gelächter :-) Großes Gelächter gab es ebenfalls beim Ausfüllen der dummen Fragebögen. Man war das, ein Akt. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie schwierig es ist, wenn man eine gewisse Schreibweise vorgeschrieben bekommt und man plötzlich Zeichen / Zahlen oder ähnliches anders schreiben muss, als man es immer macht. Dann der Respekt vor den Amis – man weiß ja wie genau sie diese Bögen unter die Lupe nehmen :-) Es war schon erstaunlich, wie genau man sich darauf konzentrierte, dass sich bloß kein Fehler einschlich :-) Ich benötigte natürlich drei Bögen, weil mir immer wieder ein neuer Fehler untergeschlichen ist *lach* Die Zeit verging auf jedem Fall sehr schnell. Als die Maschine dann trotz verspätetem Start, pünktlich landete, stieg die Aufregung noch mehr. Aber man merkte es jeden an. Alle waren, wie von Hummeln gestochen. Alles ging so schnell an einem vorbei, als wir plötzlich in einer riesigen Halle standen. Hier wurden lange Schlangen an der Passkontrolle gebildet. Eingewiesen in einer unglaublichen Hektik wurde man von einer dicken schwarzen Mama *grins* Man hatte die einen Ton an sich. Sie verlieh jedem sofort Respekt. Ich glaube, es gab niemanden, der nicht sofort das tat, was sie anwies *grins* Aber manmuss sagen, sie hatte die Masse komplett im Griff – da sollten die Deutschen sich mal ein Beispiel dran nehmen! Hier hätten diese Menschenmassen direkt Chaos gegeben, doch da lief alles relaxt und voll durchplant! Der Respekt vor Mama schlug in Angst um, wenn man den Security – Menschen ins Gesicht gesehen hat. Boah haben die ernst und böse geguckt. Ich fühlte mich so unwohl – glaubte direkt alles falsch zu machen und wusste schon gar nicht mehr, wo ich hingucken sollte. Was einem bei diesem Anblick durch den Kopf geht, ist unglaublich. Mir kam sogar spontan in den Kopf,  aufzuhören das Kaugummi zu kauen *lach*Irgendwie fühlte ich mich wie ein Schwerverbrecher, obwohl ich wusste, nichts falsch gemacht zu haben. Als wir dann endlich vortreten durften und ich mir erlaubte, mit meinem Mann vorzutreten, war der Security aber sehr böse. Mit einem scharfen Ton und einer hektischen Handbewegung gab er mir zu verstehen, dass ich noch gar nicht dran war. Na schön, ich wusste ja nicht, dass ich sogar zu meinem Mann einen Sicherheitsabstand halten musste * lach * Also wieder zurück – doch nach wenigen Sekunden durfte ich wieder vor. Man musste eben einmal kurz zeigen, wer das Sagen hat :-) Nach dieser Aktion hatte ich auf jedem Fall noch mehr Angst. Ich wünschte mich einfach nur noch weg von diesem Security :-) Nach Fingerabdrücken, Fotos und zwei kurzen Fragen durfte ich dann auch weg von ihm– allerdings nicht zur Gepäckausgabe, sondern ab nach hinten zum Verhör! Boah Angst – Panik – unzählige Gedanken schossen in mir hoch. Roland wurde
scharf angewiesen nicht mitzukommen! Oh Gott – ich musste ganz allein mit diesem Security mit und das mit meinen Englischkenntnissen. Hier wurde mir klar, nie wieder in dieses Land zu reisen, ohne diese Sprache aufgefrischt zu haben :-) Ich saß dann hinten auf dem Präsidium und bekam kaum noch Luft. Ich kann gar nicht wiedergeben, was mir in diesen paar Minuten durch den Kopf schoss. Es war nur kurz, aber gefühlte Stunden. Man- ;können wenige Minuten
lang sein :-) Plötzlich ruft mich ein noch breiterer und ernsterer Security
auf. Ich springe auf und musste aufpassen nicht vor Panik umzufallen. Er
stellt mir Fragen – ich verstehe null! Immer wieder versuchte ich ihm zu
erklären, dass ich kaum englisch kann und ihn leider nicht verstehe. Das
Wortspiel ging hin und her. Ich verstand ihn nicht und er verstand mein
Englisch nicht! Ich hatte Panik ohne Ende und der gute Mann war kurze Zeit
später, einfach nur noch genervt von mir.  Der hat scheinbar gedacht, was
will die Alte hier, wenn die nichts versteht :-) Meine Angst war unschlagbar
hoch, doch seine Nerven - mit mir, waren scheinbar noch höher. Wütend reicht er
mir mein Passboard und wies mich an, zu verschwinden. In Windeseile und
ohne Ahnung, was das hier sollte, zog ich ab. Boah war ich froh *freu Das Roland schon zur Gepäckausgabe weitergeschickt wurde und nicht auf mich warten
durfte, wurde mir schnell klar und ich begab mich direkt zur Rolltreppe.
Schnell sah ich Roland dort breit grinsend stehen :-) Natürlich lachten wir uns
dann sofort einen ab. Da unsere Koffer schon da waren, ging es direkt durch zu
dem Treffen von InterAir. Wir gaben Bescheid, dass wir da sind, kamen sofort zu
der Geschichte, von wo ich gerade komme und alle lachten sich schlapp. Toller
Einstieg :-) Da die Gruppe zu unserem Hotel klein war, ging es rucki-zucki und
wir saßen im Bus. Der Transfer war schon einmalig. Man hatte einen wunderbaren
Ausblick rüber zur Skyline. Einfach atemberaubend. Hier begann man sich zu
entspannen und zu genießen. Beim Transfer zum Hotel hatte man schon unzählige
Eindrücke von New York City und die Vorfreude auf die nächsten Tage, war kaum
noch zu bremsen. Darum ging es nach dem eichecken im Hotel ganz schnell. Die
Koffer waren schnell  ausgepackt und nachdem wir uns ein wenig
 frisch gemacht haben, zogen wir sofort los :-)Es ging direkt über 5th
Avenue und ab in Richtung Rockefeller Center - über dem Time Square und einen
Abstecher in ein riesiges M & M Center. Die Straßen waren prall gefüllt und
man wusste gar nicht, wo man zuerst hingucken sollte. Da kamen so viele
Eindrücke zusammen, das ist kaum mit eigenen Worten zu beschreiben. Roland hat
dazu eigentlich alles gesagt und dem kann ich mich nur anschließen. Es war
schön, dass das Rockefeller Center und die Time Square so nah am Hotel war, denn
dort gab es so viel zu sehen, dass man es direkt am ersten Tag gar nicht
aufnehmen konnte. Abgeschlossen haben wir dann den Tag bei einem nahegelegenem
Deli Shop. Ich entschied mich für Pizza. Diese hatte zwar einen guten
Geschmack, doch leider war sie kalt. Aber egal, ich hatte Hunger und musste ja
irgendwie satt ins Bett gehen. Für den Morgen danach stand der Trainingslauf
mit Herbert Steffny auf dem Plan und darauf freute ich mich. Glücklich und
völlig überdreht ging es dann ab in die Falle. Scheinbar war ich durch die
vielen Stunden so übernächtigt, dass ich nun in meinem Bett lag und fror - wie
eine verrückte. Man konnte meinen, ich hatte Schüttelfrost ohne Fieber.
 Lange lag ich noch schnatternd wach, bis mir irgendwann wärmer wurde und
ich endlich dann einschlief