Silvesterlauf....

Werl-Soest auf einer anderen Art.........

 

Ein ganzes Jahr ohne richtigen Wettkämpfe ist schon sehr ungewohnt. Motiviert richtig schnell zu trainieren hatte man selten. Ich baute zwar im Herbst die eine oder andere Tempoeinheit, aber dies war im Vergleich zu den Vorjahren eher ein flotter Lauf. So war eigentlich der Silvesterlauf von Werl nach Soest mit einem tollen Hygiene-Plan eine Option. Leider machte die 2. Corona-Welle einen dicken Strich durch die Rechnung. Kurzerhand fragte ich Hubert, der auch in diesem Jahr zum Silvester zu uns kommen wollte, ob wir gemeinsam einen virtuellen Lauf über 15 km starten sollen. Sprich wie ein richtiger Wettkampf, kein Abstoppen der Uhr bei Getränkepause, Straßenüberquerung oder falls man Austreten musste. Es sollte zumindest wie ein richtiger Wettkampf wirken. Nachdem ich mich noch Anfang Dezember heftig die Rippen prellte, Angelika Adduktoren-Probleme hatte und Hubert sich mit einer Schleimbeutelentzündung plagte, waren wir nicht unbedingt zuversichtlich das Richtige zu tun. Aber Hubert schrieb uns zuvor einfach die Worte per Mail: Ist doch egal und wenn wir so langsam laufen wie beim Luxemburg-Marathon. Zur Info: Da sind wir mehr oder weniger gewalkt statt gelaufen :-)

Am 29.12. traf dann Hubert bei useligen Wetter ein. Die online zugeschickten Startnummern laminierte ich, damit sie im Regen nicht aufweichten. Wir nahmen uns vor, den Lauf bereits am 30.12. zu starten, damit wir am Silvestertag noch eine Wanderung in die Borkener Berge starten konnten ohne Druck. Umgekehrt wäre es sicher contraproduktiv gewesen die Wanderung vorzuziehen.

Unsere Strecke stand auch fest: 1 km Einlaufen in Richtung "Schulten Matt" und von da aus über "Horstmanns Heide" nach Borken. Nasskaltes Wetter und zunächst ein wenig Rückenwind als wir starteten. Am Vorabend hatten wir noch drüber gesprochen, welche Zeit realisierbar wäre und planten eine Sub 1:35 Std. ein. Der 1. km in 6:10 Min.. der zweite in 6:16 Min.! Wir mussten unser Tempo noch finden! Mal war es ein Ticken schneller, mal langsamer. Immer ein Blick von Angelika und mir zu Hubert, ob ihm das Tempo angemessen ist. Kurz vor Abbiegung "Sonnenbrink" vor Borken waren wir immer noch ein bisschen schneller als gedacht, aber Hubert deutete an, dass es ihm ein wenig zu flott war. Es ging nun in Richtung Grütlohn, hoch zu den Kräuter- und Gemüsefelder. Schotter mit vielen Pfützen, wir wurden ein wenig langsamer und als wir links auf dem Grütlohner Weg einbiegten, kam uns der Wind so richtig entgegen. Nur der rechte Abzweig "Booheide" brachte ein wenig Entlastung. Ab den Grütlohner Möllenweg hieß es wieder Gegenwind. Kurz vor km 10 sahen wir auf einem Bauernhof 2 Alpaka stehen, unsere einzigen "Zuschauer" am heutigen Tage. Willkommende Gelegenheit mal stehen zu bleiben und ein paar Sekunden auszuruhen. Bei km 11 eine kurze Gehpause um was zu trinken und dann ging es auf die letzten 4 Kilometer. Erstaunlicherweise konnten wir von da an das Tempo wieder steigern (zwischen 6:08 - 6:10 Min/km) und den 15. Kilometer auf 5:47 Min./km steigern. In unseren virtuellen Ziel stand eine 1:32:55 Std. auf unsere Uhr. Mehr als gedacht, aber auch ganz schön k.o.! Und waren unterwegs alle Wehwehchen weg, waren sie nun voll wieder da bei allen Dreien. Aber das war uns letztlich egal! Die Wanderung, der gemütliche Silvesterabend und das neue Jahr konnten kommen. In der Nacht meldeten Angelika und ich uns noch für die ASV-Winterlaufserie an, die ebenfalls virtuell stattfinden wird.