Rhein-Ruhr-Halbmarathon 

Hitzeschlacht ! 

Zwei Wochen nach dem Rennsteig-Marathon ging es zum Rhein-Ruhr-Halbmarathon in Duisburg. Eigentlich war hier noch einmal ein schnellerer Halbmarathon geplant, aber rechtzeitig zum Wettkampftag gingen die Temperaturen auf 26 Grad hoch. Somit war eigentlich schon zum Start die Luft raus. Vor 5 Jahren bin ich hier noch eine 1:29:10 Std. gelaufen, mittlerweile krauche ich einige Minuten dahinter. Zur Zeit laufe ich Zeiten, die bin ich früher im Training gelaufen bin :-) . Aber egal ! Es geht ja eigentlich darum Spaß zu haben. 

So war es auch in Duisburg. Eine toll organisierte Veranstaltung. Da merkt man, dass da Läufer hinter stecken und nicht ein Event-Management. Früh aufstehen hieß es, zum einen weil der Bereich um die Veranstaltung frühzeitig gesperrt wird, zum anderen weil wir ja nun weiter entfernt wohnen. Aber es ist bei uns alles immer gut organisiert und so passte es prima. Sehr guten Parkplatz direkt gegenüber der MSV-Arena gefunden, Startnummer abgeholt und nachdem man sich mit Claudia und Familie getroffen hatte, ging es schon zum Umziehen. Mit rund 2.400 Teilnehmern ist der Rhein-Ruhr-Halbmarathon nicht mehr so groß wie vor einigen Jahren, aber trotzdem finden sich hier immer die gleichen wieder, die diesen Sommer-Marathon gerne laufen. Bestzeiten sind hier nicht unbedingt zu erwarten, denn dafür muss das Wetter passen. In diesem Jahr passte es nicht. 

Mit ein paar Minuten Verspätung, auf Grund der vielen Nachmeldungen durch den ausgefallenen Mönchengladbach Marathon, ging es um 9:16 Uhr los ! Der Nebel verdeckte noch die Sonne auf dem ersten Kilometer, aber es war jetzt schon sehr warm. Diesen Halbmarathon lief ich zum ersten Mal in den Nike Kiger Trail. Es heißt zwar, es ist ein Trailschuh – ich finde eher von der Leichtigkeit und dem Gefühl wie ein Wettkampfschuh. Gute Entscheidung ! 

Die Zugläufer 1:30 entfernten sich sofort, ich hatte aber auch gar keine Ambitionen ihnen zu folgen. Der Bereich ist nicht mehr meine Liga! Ich konzentrierte mich auf mein Gefühl und das hieß, heute ist wenn überhaupt eine 1:35 drin. So wollte ich diesen HM auch zumindest gleichmäßig laufen. 

Die Strecke ist nicht unbedingt attraktiv um die um diese Uhrzeit noch „schlafende“ Stadt Duisburg. Aber die Duisburger geben sich trotzdem alle Mühe. Es gibt immer wieder kleine Stimmungsnester. Auch die Strecke, wo meist gesagt wird, sie ist flach, soll man nicht unterschätzen. Es sind zweifellos keine richtigen Anstiege, aber eben ist was anderes. So ist nunmal das Ruhrgebiet. Trotzdem kann man an einen guten Tag hier eine sehr gute Zeit raushauen. 

Bei km 2 kam dann auch die Sonne raus. Meine Pace lag bei 4:29 Min., was bei der avisierten Zielzeit auch passen würde. Von nun an wurden wir gebräunt.  Kurz vor der Altstadt bei ca. km 4 trennen sich die Wege der Halbmarathonis und der Marathonis. Letztgenannte starten 20 Minuten später - so ist man sich nicht im Weg. Für die Halbmarathonis geht es jetzt in Richtung Dellviertel. Die Zuschauer, die schon so früh auf den Beinen sind machen Party. Mein Tempo ist bei km 5 exakt bei 4:30 Min./km. Weiterhin gleichmäßig, mehr geht scheinbar auch gar nicht bzw. ich versuche es erst gar nicht. An den Verpflegungsstellen kippe ich mir meist ein Becher Wasser über den glühenden Kopf. Die Klamotten sind schnell so pitschenaß das sie richtig schwer wirken. 

Es geht richtig Wanheimerort auf einer Hauptstraße. Gut das es den anderen bei den Temperaturen genauso geht wie mir, dass hält mich aufrecht. Aber auch wenn ich heute sehr langsam unterwegs bin, ab jetzt überhole ich schon einige. Hier ertönt vom weiten schon ein DJ mit toller Mucke, schon wird man für einen Moment schneller. Bei km 10 habe ich eine Zeit von 45:07 Min.! Verpflegungsstellen sind genügend da, auch da muss man sagen – toll organsiert. An manchen Stellen haben auch Anwohner spontan eine private Verpflegungsstelle aufgebaut. Auch die vielen Helfer sind top motiviert und freundlich. Klasse ! 

Wir nähern uns den Ortsteil Buchholz und als ich an einer Verpflegungsstelle einige Sekunden verliere, klappt es auch sofort wieder die mir davonlaufenden Läufer einzuholen, teilweise sogar zu überholen. Trotzdem merke ich spät, dass ich irgendwo ein paar Sekunden zuviel auf der Strecke gelassen habe, weil ich einmal falsch meine evtl. Endzeit hochgerechnet habe und dort meine immer gleichmäßigen 4:30 draufrechne. 

Ich bin der festen Meinung, dass ich die 1:35 locker schaffe. Wir kommen auf eine langen Geraden in Großenbaum. Ich denke, ist das schon die lange Gerade zum Stadion ? Das wären aber noch rund 5 km.  Nein falsch gedacht, nach einer Rechtsabbiegung und anschließenden Linkslaufen biegt man erst auf lang gezogende Straße in Richtung Stadion. Diese lange Straße zieht sich wie Kaugummi. Wir nähern uns dem Stadion und erst hier fällt mir auf, dass ich meine Zielzeit einmal verrechnet habe. Ich renne wie wild ins Stadion, den letzten Kilometer sogar in 4:01 Min., aber Aufholen kann ich das nicht mehr um auf eine Zeit 1:35:xx zu kommen. Ich überquere mit 1:36:10 Std. die Zielgerade. 

Wer hätte das mal gedacht, ich bin sogar mal mit dieser Zeit zufrieden. Schon Recht als ich die Ergebnisliste sehe und meine Platzierung sehe. Heute mussten viele einige Minuten mehr oder weniger drauf rechnen. 

Trotzdem weiß ich nun aber auch, dass ich selbst bei besserem Läufer-Wetter und nicht mit dem Rennsteig in den Beinen, keine 1:31 mehr laufen werde. Für den Frankfurt-Marathon werde ich das Training eher auf einen Funlauf einplanen. Es fehlt mir auch die Motivation für einen schnellen Marathon zu trainieren.

Es war trotzdem ein toller Tag und als ich noch meinen Schatz glücklich einlaufen sah, mit einer tollen Zeit und Platzierung, war alles mehr als erwartet. Nach der langen Pause zu Jahresanfang hat sie sich schon sehr weit wieder nach vorne gearbeitet. Ich bin stolz auf sie. 

Ein wenig Panik gab es noch bei der Abholung des Kleiderbeutels. Hier war ein wenig Chaos. Alle Beutel wurden nach draußen auf die Wiese gelegt, ein Teil lag drin. Die beiden Damen bei der Ausgabe meinten: „Die waren auf einmal so viele und wollten alle ihre Beutel“. Das geht gar nicht! Denn anschließend wurden nun wieder alle Beutel einsortiert. Ergebnis war, ich war draußen erfolglos am Suchen und im Hänger zunächst, nachdem ich dreimal nachfragte, wurde auch dort nichts gefunden. Erst als ich selbst fast auf den Hänger kletterte und nochmals bat, nachzusehen ob der Beutel hier irgendwo liegt, wurde dieser gefunden. Ist schon ein komisches Gefühl, wenn dieser fehlt, der Autoschlüssel und andere Dinge darin und man denkt: Wenn das passiert, wie kommen wir hier weg ? Aber „Gott sei Dank“ war dies nicht der Fall. 

Trotzdem war dies wirklich nur ein Mangel, der Rest – wie bereits erwähnt, war absolut klasse organisiert. Hier würde ich auf jeden Fall wieder mal laufen. 

247. Wettkampf Datum Distanz Zeit Gesamtplatz AK-Platz Schuh
Duisburg 05.06.2016 HM 1:36:10 Std. 157. von 2.392
23. von 247
Nike Kiger