Coesfelder Heidelauf

 

77. Wettkampf

 

Laufzeit 51:07

 

Platz ?? von 217 Teilnehmer

 

Platz 5 von ?? in AK

 

Frauenwertung: Platz 11 von 33


07. März 2012 / Coesfelder Heidelauf / 10 KM

 

Die Streiflichter-Laufserie beginnt :-)


Endlich ist es so weit. Der Auftakt zur Laufserie wurde heute beim Coesfelder Heidelauf gegeben. Da wir nicht an alle 8 Läufe teilnehmen können, waren wir heute direkt dabei. Auch die zwei anderen Kilometerfresser (Ciaron & Rainer) sind für diese Serie gemeldet! Eine coole Sache, denn so kommen wir endlich mal wieder öfter zusammen und können ein wenig plaudern. Da Rainer (wegen Urlaub) heute nicht dabei sein konnte, ging es zu dritt in Richtung Coesfeld. Ciaron erklärte sich bereit, heute die Tour zu übernehmen und holte uns pünktlich um 11:30 Uhr ab. So ging die Plauderei auch direkt auf der Fahrt los :-)

Obwohl es mit Temperaturen um den Gefrierpunkt sehr kalt war, hatten wir tolles Wetter. Der Himmel war fast strahlend blau und auch die Sonne gab ihr bestes :-) Na  ja - wenn Engel reisen *grins......* Trotz des tollen Wetter`s - welches sich heute bot, dachten wir aber über die Strecke nach, da uns gestern mal wieder ein wenig der Winter eingeholt hat und es mal wieder geschneit hat. Nicht sehr viel, aber an Stellen, wo sich die Sonne nicht durchsetzen konnte, blieb eine dünne Schicht liegen. Auch die Sätze vom Veranstalter " man muss über Stock und Stein" sagte uns genug, dass wir uns auf etwas einstellen können. Aber das war egal, wir freuten uns trotzdem und waren uns einig, wir wollten Spaß!

Einen Cross-Lauf als WK hatte ich bisher noch nicht in meiner Laufliste und somit freute ich mich um so mehr. Mal eine ganz andere Erfahrung :-)

 

VOR ORT ANGEKOMMEN

 

Problemlos kamen wir vor Ort an und reihten uns direkt hinter dem zuletzt parkendem Auto ein. Wie weit es von hier noch zu Fuß zur Startnummernausgabe sein sollte, wusste keiner von uns, da wir alle drei zum ersten Mal vor Ort waren. Rechts von uns waren wir von riesigen Tannenbäumen umgeben und links von uns hatte man einen freien Blick über ein riesiges Feld. Der Wind, der hier an uns vorbei zog, störte uns jetzt noch nicht wirklich, doch als der Lauf zu Ende war und wir den Fußmarsch zurück hatten, waren wir uns einig: "Wir sind alle drei fast erfroren"! Man - war das da ein eisig-kalter Wind!

Als wir uns der Startnummernausgabe näherten mussten wir schon lächeln, denn was die Veranstalter hier aufzogen, war ein Lauf, von ganz besonderer Art. Absolut klein, doch total gut durchdacht und mit viel Liebe dabei :-) Es lag mitten im Wald ( wie eben schon erwähnt - von riesigen Tannen umgeben ). Nur eine relativ kleine Fläche bot sich hier an, um einen Start.- und Zielbereich sowie die Anmeldung und die Verpflegungstische aufzustellen. In Pavillons wurde Kaffee, Kuchen, kalte Getränke, Brühwürstchen, Erbsensuppe (und keine Ahnung was noch) zu zivilen Preisen angeboten. Hier noch einmal schönen Dank an Ciarons Runde :-)

Die Startnummernausgabe ging schnell und problemlos. Wir erhielten auch direkt uns T-Shirt. Zum ersten Mal vor Ort, doch erkannt wurden wir trotzdem direkt. Wir wurden vom Veranstalter angesprochen, mit den Worten: "ach Stammläufer vom Roruper Abendlauf"! Fand ich voll witzig :-) So klein ist die Läuferwelt. Immer wieder trifft man auf bekannte Gesichter.

Nachdem wir unsere Shirt`s und Startnummer hatten, drehten wir eine kleine Runde, um uns den Startbereich und alles andere anzusehen. Immer wieder grinsten wir, wie Ideenreich sich die Läufer hier breit machten. Umkleidekabinen & Duschen gab es hier keine. Wie und wo auch, mitten im Tannenwald :-) Aber so eng nimmt die Läuferwelt so etwas ja nicht. Die kleinsten Ecken wurden somit ausgefüllt mit persönlichem Kram, wie Rucksäcke, Jacken u.s.w. Also suchten wir uns ebenfalls - kurzerhand ein Plätzchen, welches wir uns als Umkleidekabine reservierten :-) Voll witzig! OK-man hätte das Auto nutzen können, aber der Weg war uns dann doch zu weit :-) Immer wieder machten wir Witze über die Gegebenheiten und fanden es aber alle drei voll cool. Wie schon gesagt: " Eben weil es mal komplett anders war, als sonst"!

Wir zogen uns gemütlich um und machten noch einen kurzen Trip zum Dixi. Nur zwei davon, wurden hier aufgebaut, doch große Schlangen bildeten sich hier nicht. Selbst das reichte vollkommen aus, obwohl man vorher noch sagte: "Wie nur 2 Dixi`S?" Aber zum einen ist es eine ziemlich kleine Veranstaltung und zum anderen war man ja schnell im tiefsten Wald :-) 

 Wir waren nur vor Ort, zum Start bereit und hatten eigentlich null Ahnung, was und wie wir gleich zu Laufen haben. Wir wussten, die Strecke soll ca. 9,6 KM lang sein, doch ob wir eine oder mehrere Runden zu laufen haben, war nirgendwo ersichtlich. Mit einem halben Ohr bekam ich irgendwann mit, dass die bisherigen Starter aus den Unterdistanzen immer schnell zurück waren und teilweise zwei Runden drehten. OK - das waren kurze Strecken. Irgendwie kam mir dann der Gedanke, dass wir bestimmt mehrere Runden zu laufen haben. Als wir uns warm liefen, bekamen wir dann heraus, dass wir tatsächlich 4 Runden zu laufen haben.

Bereits beim warm laufen bekamen wir einen Einblick über die Strecke. Wie vom Veranstalter angekündigt, ging es über Stock und Stein :-) Sehr profiliert, teilweise matschig, teilweise mit Schnee bedeckt und überwiegend zog sich die Strecke in nur einer Rille. Wollte man nebeneinander (z. B. zum überholen) war Vorsicht geboten und man benötigte viel Kraft. Schnell korrigierten wir uns angepeilten Ziele. Ich sagte mir zwar, so schnell wie möglich, aber geliebäugelt hatte ich bis kurz vorher noch mit einer sub 50 Minuten. Doch der kurze Einblick der Strecke reichte mir, um zu sagen:"laufe einfach und gucke was geht"! Tief im inneren stellte ich mich sogar auf eine Zeit um die 54-55 Minuten ein. Solch ein Profil ist bisher nicht meins gewesen.

 

EIN ECHT COOLER LAUF

 

Als wir eingelaufen waren, wurde es schnell richtig kalt, als man sich dann zum Start bereit machte. Nun stand man da und es sollte einfach nur losgehen. Obwohl ich die Strecke vorher zum Teil gesehen habe und ich wusste, was mich erwartet, so freute ich mich trotzdem. Ich unterhalte mich noch kurz mit zwei Läuferinnen, die es noch einmal bestätigten, dass 4 Runden zu laufen sind und schon machte Ciaron mich darauf aufmerksam, dass es fast los geht :-) Das Feld mit ca. 200 Startern hatte nicht sehr viel Platz. Mir war klar, dass der Start bestimmt nicht toll wird, doch trotzdem reihte ich mich etwas weiter hinten ein, obwohl es keine Chipmessung gab. So war klar, werde ich gebremst und renne nicht zu schnell los :-) Der Startschuss fiel, das Feld kam nur zäh voran (zumindest in meinem Bereich). Ich wollte zwar bewusst etwas gebremst werden, doch wirklich wohl fühlte ich mich in diesem Getümmel auch nicht. Hat Vor.- und Nachteile, sich so zu entscheiden :-) Ich kam nur sehr schlecht weg und an überholen war kaum zu denken, da kurz nach dem Start ziemlich viel Matsch war. Ausrutschen wollte ich nicht, also blieb ich zuerst brav in der Reihe :-)  Bis ca. KM 1 hang ich in einem ziemlich dichten Feld, weil die Strecke es nicht wirklich gut zuließ zu überholen. So wie man aber gesehen hat, haben scheinbar viele so gedacht. Nur wenige Ausnahmen hielten sich nicht zurück und zogen vorbei. Als mir bei KM 1 meine Uhr 5:21 Minuten anzeigte, dachte ich zuerst - spontan:"puh so langsam?" Da ich jedoch merkte, dass das Tempo eigentlich gut angestrengt war, hielt ich mich zurück und dachte mir im Hinterkopf, in der letzten Runde Gas zu geben, wenn es dann noch geht :-) Zwischen KM 1 und KM 2  hatte man ein längeres Schneestück zu laufen. Hier zog sich das Feld auseinander. Von nun an hatte ich eine richtig schöne freie Bahn. Nicht einsam, aber frei :-) Dieser Streckenabschnitt war kein schöner. Auf Schnee laufen, kann ich einfach gar nicht. Es kostet mir so unheimlich viel Kraft. Direkt war dieser KM mit 5:25 noch langsamer. Obwohl es anschließend ziemlich lange aufwärts ging, glaubte ich zuerst noch mehr Zeit zu verlieren, doch komischerweise wurde ich diesen KM dann sogar wieder schneller. Wahrscheinlich lag es aber auch daran, weil es nach diesem Anstieg direkt schon flach abwärts ging und man die Zielpassage durchlief. Es ging in die zweite Runde und hier hatte man ein schönen Streckenabschnitt, um sich ein wenig zu erholen. Ging zumindest mir so :-) Da man jetzt viel Platz auf der Strecke hatte und man die Strecke nun kannte, wusste man genau, wo man Gas geben konnte, oder wo man Zeit verlieren wird. Immer wieder legte ich einen etwas langsameren und einen wieder schnelleren KM zurück. Kam ein schwieriger Streckenabschnitt, verlor ich ein wenig - wurde es wieder einfacher, holte ich die Zeit wieder raus. Meine Beine fühlten sich kurzfristig ziemlich schwerfällig an, als ich beim dritten Mal über diesen Schneeabschnitt und den Berg hoch musste. Diese Runde war somit auch die langsamste. Komischerweise war das nur kurzfristig. Irgendwie hatte sich das gegeben, als es in die vierte Runde ging. Wahrscheinlich weil man wusste, jetzt ist es die letzte Runde und dann geht es ab durchs Ziel. Hier muss ich sagen, kam mir das Runden Laufen gut entgegen. Irgendwie erholte ich mich Recht gut und voller Stolz lief ich sogar diesen eigentlich schwierigeren Schneeabschnitt locker davon :-) Auf der Strecke war ich mittlerweile fast allein. Nur weit im Augenschein hatte ich noch drei Läufer - doch an anpirschen war nicht zu denken. Der Abstand war einfach viel zu weit. Der Schneeabschnitt und der Berg lag nun hinter mir und als es abwärts dem Ziel entgegen ging, konnte ich sogar noch einmal Gas geben. Die letzten ca. 600 Meter lief ich dann in 2:42 Minuten :-) Roland & Ciaron standen auch am Streckenrand und feuerten mich noch an, doch ich rannte nur noch mit einem Tunnelblick durch Ziel :-) Ziel ? Wo war das eigentlich ? Konnte gar keinen sehen, der die Zeiten stoppte. Somit rannte ich den ziemlich engen Zielkanal durch bis zum Schluss. Zuerst glaubte ich Roland & Ciaron lachen sich gerade Tod, weil ich einfach nicht abstoppte, doch scheinbar war das richtig.

Wie sich nämlich später rausstellte, wurde die Zeit ziemlich weit hinten gestoppt und nicht direkt unter dem Zielbanner, dort wo andere abgestoppt sind. Denen wurden nämlich direkt ein paar Sekunden auf ihre gestoppte Zeit draufgeschlagen. Also nicht todlachen :-) Es war richtig, dass ich wie gestochen weiter raste und erst später stoppte :-) Als ich mir einen Tee holte, schoss mir spontan in den Kopf:"Das gibt Muskelkater - die Strecke war hart - aber einfach nur genial!" Als Roland & Ciaron auch direkt zu mir kamen, waren das meine ersten Worte :-) Direkt tauschten wir uns aus! Wir waren uns einig. Der Lauf war absolut genial, wenn auch sehr anspruchsvoll! Ein Lauf - einmal ganz anders, wie man es bisher kennen gelernt hat. Dadurch ist es aber ein ganz besonderes Erlebnis gewesen. Ich bin froh, diesen Lauf kennen gelernt zu haben und bin mir sicher, dass ich dort noch einmal dabei sein möchte. Allerdings nur so lange es nicht regnet. Bei Regen, wird dieser Veranstaltung diesen tollen Reiz ( wie wir es kennen gelernt haben ) genommen, denn dann sieht es mit dem umziehen und der Strecke gar nicht mehr so amüsant aus :-)

Nach dem Umziehen und einem Kaffee mit Muffin und der Urkundenausgabe, ging es ab in Richtung Auto, denn uns wurde eisig-kalt. Wir waren froh, als wir am Auto ankamen, denn wir waren auf diesem Fußmarsch völlig erfroren! 

Fazit:

 

Dieser Lauf zeigte mir, dass mir das Training über der anspruchsvollen Strecke in Richtung Kirchchellen gut geholfen hat, auch schwierigere Strecken im WK-Tempo zu meistern.

Am Montag stellte ich verwundert fest, dass ich mir keinen Muskelkater zugezogen habe und konnte meine geplanten lockeren 8 KM durch Wittringen
genießen :-)