Roruper Abendlauf

 

86. Wettkampf

 

Laufzeit 53:20

 

Platz 174 von 347 Teilnehmer

 

Platz 7 von 20 in AK

 

Frauenwertung: Platz 19 von 80

 


09. Juli / Roruper Abendlauf 2010 / 10 KM


Erneuter Hitzelauf


Warum nur haben wir das immer so extrem? Zuerst dieser extrem lange - kalte Winter und nun diese extreme Hitze von über 30 Grad. Warum nicht beständig - mal ganz normal. Es reichen doch auch 23 - 26 Grad und Sonne! 

Bei 35 Grad ging es gestern, gemeinsam mit Ciaron, zum Roruper Abendlauf. Es
war der 5. Lauf - aus der Streiflichter Laufserie. Deswegen war man ein wenig
motiviert, dort teilzunehmen. Aber nicht nur allein deswegen. Auch weil es eben
Rorup ist und wir seit unserer Laufkerriere jedes Jahr dort sind und weil man
mal wieder gemeinsam mit Ciaron unterwegs sein konnte. Mal sehen, vielleicht
ist im nächsten Jahr auch Rainer wieder dabei :-)

Uns war klar, dass es brutal werden sollte, doch wir waren uns einig: "
wir machen das Beste darus "! Ziele setzen kann man sich bei diesem Wetter
natürlich nicht, außer eben - sich immer wieder zu sagen "nicht
übertreiben und auf den Körper hören"!

Bis der Startschuss fiel, war man beschäftigt mit den Vorbereitungen.
Startunterlagen, umziehen, nass machen, warm traben u.s.w.

Als wir im Starterfeld standen, treffen wir noch auf einen Bekannten und ich
unterhielt mich noch mit ihm, bis der Startschuss abgegeben worden ist. Das
Feld war relativ groß - viel zu laut und ich stand viel zu weit hinten. Den
Startchuss hat man völlig überhört. Man sah nur ganz plötzlich, dass alle
losrasten - so auch der Bekannte von uns. Ich befand mich so richtig schön
dicht - in einem Pulk und kam nur ganz zäh weg. Viel zu langsam, doch es war
nix zu machen, als schön ruhig hinterher zu traben. Als nach wenigen Metern die
Laufstrecke enger wurde, war auf meiner Höhe - Chaos. Sofort war ich mir sicher
- " nie wieder so weit nach hinten!"  Nach ca. 600 Metern hat
sich das Feld gelichtet und ich konnte das Tempo ein wenig anziehen. Der erste
KM lag somit bei 5:35 Minuten. Auch wenn dieser KM recht langsam war, so war
ich mir sicher, dass es bei dieser Hitze auch nicht unbedingt viel schneller
werden konnte. Die Sonne knallte erbarmungslos auf uns nieder und die Luft
stand auf der Laufstrecke. Wenn man so quer über die Felder läuft, hat man oft
das Gefühl, man läuft gegen eine heiße Wand. Kein Lüftchen kühlte mich ein
wenig ab. Ich hatte zwar die Haare nass und einen Buffer auf dem Kopf - doch
unter der Sonne, brachte das heute nicht wirklich sehr viel. Völlig
ungleichmäßig spule ich die KM runter und bemerke, dass ich fast nur am
überholen bin. Nur ganz wenige überholen mich. Cooles Gefühl :-) Nicht immer
kann ich mich aber darüber freuen, denn der Kampf mit der heißen Luft, brachte
mich häufig dazu, nicht alles um mich herum zu registrieren. Jede
Verpflegungsstelle gehörte mir. Immer 2 Becher. Beim Gehen wurde zuerst immer
ein wenig getrunken, dann gut abgekühlt. Kopf - Rücken und Arme wurden
abgeduscht und weiter ging es. Die KM waren nach den Verpflegugsstellen immer
schneller. Daran sah man, dass es auch immer gut getan hat. Leider hielt das
nicht sehr lange an. Es waren zig Verpflegungsstellen - plus Duschen, doch für
mich hätte auch locker nach jedem KM eine Station sein können :-) Als ich nach
KM 8 - kurz nach der Fetenscheune eine Mitläuferin bemerkte, wurde ich hellwach
und vergaß kurzfristig die Hitze. Es war eine Läuferin aus der Streiflichter
Serie. Eine Mitläuferin, mit der ich gemeinsam auf`s Treppchen stand. Sie ist
eigentlich einen Tacken schneller als ich und liegt einiges vor mir - in der
Serie. Sie war völlig fertig. Sie war am Ende. Ich nutzte die Chance - wurde
beflügelt und konnte locker an ihr vorbeiziehen. Irgendwie vielleicht gemein,
aber ich war stolz wie Oskar, sie einkassiert zu haben :-) Ab hier war ich nur
noch damit beschäftigt, sie hinter mich zu lassen und vergaß fast das Wetter.
Neben mir lief direkt ein Läufer, welcher sich an mich heftete. Auch er war
ziemlich am Limit, doch er konnte das Tempo von mir mithalten. Bis ins Ziel
befanden wir uns auf gleicher Höhe. Ich im Hinterkopf: " Laufe und lasse
sie nicht mehr vor Dir " und er wahrscheinlich: " halte Dich an sie
und Du schaffst das "! Als es in Richtung Ziel noch über diese Wiese geht,
glaubte ich, meine Beine gehen gar nicht mehr hoch und ich verliere an Tempo,
doch mit 5:15 Minuten, war er dann doch noch relativ schnell. 3 Schritte vor
dem Ziel übergibt der Läufer mir den Vortritt und bedankt sich direkt für`s
mitziehen. Meine Zielzeit lag bei 53:20 Minuten. Damit liege ich zwar gut über
meine eigentliche Leistung, aber das war mir egal. Ich war voll stolz und fand
meine Zeit richtig gut. Besagte Teilnehmerin der Serie kam übrigens gut eine
Minute hinter mir :-)

Unser Tippspiel wurde für mich diesmal richtig schwierig. Mir war vorher schon
klar, dass ich verlieren würde, denn ich hatte irgendwie null Plan, wie ich
Rolands Leistung einstufen könnte. Seine bisherige Zeit in Rorup liegt bei über
42 Minuten. Seine eigentliche Leistung über 10 KM - bei um die 40 Minuten.
Letzte Woche der 5er - bei gleichen Wetterverhältnissen - bei 20:20 Min. Was
soll man sich dabei ausrechnen ? Ich hatte keine Ahnung. Nachdem ich zig Zeiten
in Erwägung zog, entschied ich mich ganz mutig für 41:17 Minuten. Gelaufen ist
er 43:28. Da wir 10 Cent pro verschätzte Sekunden zahlen dürfen, wurde es für
mich mit 13,10 Euro so richtig teuer :-)

Für meinen Schatz war die Freude diesmal doppelt groß. Er hat die Kasse so
richtig zum klingeln gebracht und in seiner AK erlief er sich erneut den 1.
Platz.

Jetzt ist erst einmal Wettkampfpause. Nun heißt es, in den Trainingsplan - für
den Berlin Marathon - eizusteigen. Auch das wird bei diesen Temperaturen
bestimmt spaßig :-)