Düsseldorf Marathon

 

79. Wettkampf

 

Laufzeit 4:01:10

 

Platz 1842 von 2986 Teilnehmer

 

Platz 58 von 138 in AK

 

Frauenwertung: Platz 224 von 571

02. Mai 2010 / Metro Group Marathon Düsseldorf / 42,2 KM

 

Die letzten Tage zuvor


Wie in meinem Lauftagebuch schon berichtet, verliefen die letzten Wochen (
genau genommen seit Ostern ) alles andere als ruhig. Ob Wasserschaden oder
unsere Tiere, mein Ziel lag mir trotzdem immer im Hinterkopf. 

Viel Zeit zum Nachdenken hatte man zwar nicht und wer weiß wofür das gut war,
aber mein Trainingsplan zog ich trotzdem voll durch. Das Lauftraining war das
einzige, was man sich in den letzten Wochen gönnte. Wer weiß, wie man die
letzten Wochen weg gesteckt hätte, wenn man das nicht gehabt hätte. So manche
Einheit machte einem schon den Kopf frei, auch wenn man zu Hause wieder
direkt in die Realität zurück geholt worden ist.

Der Tag rückte näher, hier kehrte ein wenig Ruhe ein. Endlich konnte man wieder
die Nachtruhe genießen und nicht ständig aus Sorge um das Kaninchen durch die
Wohnung lungern.

Nur mein verlorenes Gewicht, konnte ich mir - bis zum Marathontag nicht wieder
anfuttern. Somit ging ich mit 4 KG weniger an den Start, als bei meiner
bisherigen Bestzeit über die Marathon-Distanz.

Mein Nervositätspiegel stieg auch enorm an, um so näher der Tag kam. Als es
einen Tag zuvor zur Messe und zur Pasta Party ging, war mein Endorphinspiegel
so hoch, als ginge es schon zur Startaufstellung :-)

 

Messe und Pasta Party am 01. Mai


Bereits einen Tag zuvor, ging es ab in Richtung Düsseldorf. Jan "der
Race Direktor" lud alle Fori`s zur Pasta Party ein, an der auch wir gerne
dabei sein wollten. Hier konnte man viele Gesichter wieder sehen, die man
durch`s Laufen kennen gelernt hatte und darauf freute man sich. Der Abend war
nicht nur mit Pasta verbunden - NEIN - Jan hatte auch geplant, dass all die
Topatlethen dabei sein sollten.

Auf der Messe, traf man den einen oder anderen Bekannten, nachdem wir unsere
Unterlagen hatten. Eigentlich hatten wir geplant, dass man sich gemütlich mit
Michi in einem Kaffee breit macht, doch so wirklich kam man nicht von der Messe
weg. Immer trafen wir auf die nächsten Fori`s und hielten mit denen ein
Quätschchen. Ach - was war das mal wieder schön :-)

Ich ergatterte mir sogar noch ein paar tolle Laufsocken von Falke. Bisher hatte
ich immer so wundervoll dünne Teile von Runners World, doch diese habe ich
leider kaputt gelaufen, innerhalb meiner Vorbereitung und Zeit mir neue zu
kaufen, war mir leider nicht geboten. Also plante ich sogar etwas, was ( laut
Roland ) gegen alle Regeln geht. Marathon mit neuen Socken! Doch ich war mir
nach einer Anprobe direkt sicher - diese oder keine :-)

So lange wollte ich gar nicht auf den Beinen sein, doch meist kommt es anders,
als man denkt :-)

Am Ende hatten wir nur noch wenig Zeit, um uns irgendwo breit zu machen,
doch für einen kurzen Abstecher in einem Kaffee, hatten wir dann doch noch
Zeit.

Pünktlich trafen wir dann am Mercure Hotel ein, wo unser Zusammentreffen zur
Pasta Party geplant war.

Wenige 100 Meter davor treffen wir sogar noch kurz auf Jens, den man aus
Paderborn kennt und in New York wieder traf. Man ist die Welt klein :-) Da ich
weiß, dass auch er hier mitliest " Viele Güße an Dir und Deiner
Frau"!

Treffpunkt war vor dem Hotel. Als wir ankamen, waren schon einige Fori`s vor
Ort. Schnell wurde die Gruppe komplett, mit ca. 25 Leuten. Auch wenn ich mehr
oder weniger nur Mitleserin beim Runners World Forum bin, so kennt man viele
Gesichter :-) Hennes erzählte uns noch kurz von der Pressekonferenz, bevor sich
auch die Topatlethen Sonja Oberem, Luminita Zeituc (Lumi) und Carsten Eich
vorstellten. Anschließend ging es in die 2. Etage des Hotels zur Pasta Party.
Ein großer Raum mit 4er Tischen, war für uns hergerichtet. Roland, Michi &
ich bekamen spontan auch den 4. Sitzplatz mit Lumi belegt :-) Freu ! Das war
einmal ein ganz besonderes Erlebnis. Abendessen hautnah mit Lumi :-) Und wenn
man nicht gewusst hätte, dass man sich eigentlich gar nicht persönlich kennt,
hätte man gemeint, wir vier - sind schon seit Jahren Freunde. Diese Frau ist
mir so sympathisch - das glaubt kein Mensch! Die ist so einfach und normal und
redet wie wir Freizeitläufer. Wir stellen ihr Frage, sie erzählt mit lockerer
Zunge und mit viel Freude - gleichzeitig stellt aber auch sie Fragen an uns und
hört mit offenen Ohren zu. Sie gibt uns noch Ratschläge und natürlich
aufmunternde Worte für unser anstehendes Rennen. Boah war das einmalig :-) Es
ist fast unglaublich, wie normal, so eine Weltbekannte Person sein kann. Bisher
kannte man sie nur aus der Presse bzw. von irgendwelchen WK her. Sie ist immer
mit sich und der Strecke so nahe, dass man meint, sie bekommt nix mit, aber
selbst das verneinte sie. Sie bestätigte, dass es ihr im Grunde genau so ergeht
wie uns und auch das Publikum voll mitbekommt. Wenn einem nicht die Zeit im
Nacken hing, hätte man noch Stunden so weiter sitzen können :-)

Auch das Büffet war einsame spitze. Zwei verschieden Sorten Nudeln, 3
verschiedene Sorten Soßen, Salate, Putenbrust und Nachtisch hatte man zur
Auswahl. Ganz besonders angelacht hat mich ja eigentlich die Nachtischecke, mit
kleinen Kuchenhäppchen & Milchreis mit Kirschen, doch davon hielt ich mich
dann doch lieber fern und beließ es bei den Nudeln :-) Außerdem gab es ja schon
am Morgen & Mittag Milchreis mit viel Honig - dann muss das Abends nicht
noch mel sein *grins*

Hier ein ganzes dickes Lob an JAN - dem Renndirektor, wem wir diesen
wundervollen Abend zu verdanken haben !!!! EINFACH GENIAL !!! VIELEN DANK!!!

 

Der Wettkampf


Der Wecker reißt uns um 5:15 Uhr aus dem Schlaf. Obwohl ich wahnsinnig
aufgeregt war, konnte ich eine ruhige Nacht genießen. Trotzdem ist es schon
ziemlich brutal, so früh auszustehen :-)

Unsere Vorbereitungen waren bereits gestern komplett abgeschlossen, so dass man
sich jetzt nur auf`s fertig machen, Frühstücken und dem Kaninchen versorgen,
konzentrieren musste.

In völlig ruhigem Ablauf schafften wir dann auch, pünktlich die Tür hinter uns
zu schließen und uns auf dem Weg in Richtung Kaiserswerth zu machen. Wie immer
hieß es, dort zu parken und weiter mit der Bahn. Am Bahnsteig treffen wir auch
schon auf Freddy und Torsten ( zwei Bekannte aus dem Forum ). Gemeinsam
vertrieben wir uns die Zeit, bis auch die Bahn um 7:53 Uhr eintrifft. Freddy
& Ich sind die rappeligen, wobei Torsten und Roland die völlige Ruhe
ausstrahlen.

Vor Ort angekommen, suchten wir uns ein Plätzchen für die letzten
Vorbereitungen, bevor es zur Kleiderbeutelabgabe und zum Fori-Treff ging.

Meine Startnummer "mit der 2410" sollte mir heute übrigens besonders
Glück bringen. Dieses war eine Wunschnummer und entspricht das Geburtsdatum
meines Sohnes :-)

Nach der Kleiderbeutelabgabe und dem Fori-Treff hieß es auch schnell, ab in
Richtung Start. Ich musste noch kurz für kleine Mädchen, was hier mal wieder
die absolute Katastrophe war. Obwohl hier zig Reihen an Dixis aufgestellt
waren, hieß es Ewigkeiten warten. Erst kurz vor dem Startschuss kamen Roland
& ich dann in unserem Startblock. Das Warmlaufen beschränkte sich somit auf
0 Meter. Das hatte ich, selbst bei einem Marathon - noch nie!

Der Startschuss fiel, das Feld bewegt sich nur zäh vorwärts, doch ab der
Startmatte kam man direkt in einem lockeren Laufschritt. Der erste Kilometer
lag mit 5:45 Min. leicht über unsere Vorgabe. Ich machte mich aber nicht
verrückt, nahm das locker, denn wir hatten ja genug KM, um das wieder
aufzuholen. Das ist der Vorteil an Marathon laufen :-) Bereits bei KM 2 haben
wir uns das wiedergeholt und konnten direkt unsere geplante Pace von um die
5:40 laufen. Das Feld war gut bestückt, aber man konnte doch überwiegend
ziemlich frei laufen. Wenige Meter vor uns haben wir die Pace Maker,
welche ziemlich konstant das Tempo vorgaben. Zumindest hier noch. Wir pendelten
uns auf unsere geplante Laufzeit ein, das Tempo fühlt sich voll gut an und ich
genieße es, dass es so rund läuft. Bei KM 5 setzen wir uns vor die Zugläufer,
da diese an der Getränkestation das Tempo stark rausnehmen, während wir in
einem lockeren Laufschritt unsere Getränke zu uns nehmen. Selbst das, klappte
bei mir heute richtig gut, da man hier Pappbecher bekam, welche man sich gut
zurecht knicken konnte. In Regelmäßigen Abständen nahm ich immer Wasser zu mir.
Nie viel - immer nur ein paar Schlucke, doch dafür an fast jeder
Getränkestation. Es klappte alles voll gut. Je mehr Kilometer wir so locker und
konstant zurück legten, um so glücklicher war man und um so sicherer wurde man,
dass hier und heute die sub 4 Std. fällt. Auch, wenn wir mal wenige Sekunden
verloren ( z. B. als es über die Brücke ging ) - machte man sich nicht
verrückt, weil wir oft knapp unter 5:40 liefen. Die Pace lag oft bei 5:37 oder
5:38 und somit hatte man ja meist ein kleines Puffer, so dass man es an
schwierigeren Abschnitten nicht so verbissen sehen musste. Roland stoppte jeden
KM von Hand mit, gab mir immer eine Rückmeldung und versorgte mich an jeder Getränkestation
mit einem Becher Wasser. Das war absolut genial, denn so konnte ich vorerst in
meinem Laufschritt bleiben, bis er wieder zu mir aufgeschlossen war. Bis, dass
er aber zu mir aufgeschlossen war, war man zumindest aus dem ganzen Getümmel,
welches sich an der Getränkestation immer bildet und man konnte sich beruhigt
in einem lockeren Trabschritt auf seinen Becher konzentrieren. Somit verloren
wir nie wirklich viel Zeit an solchen Punkten! Einfach absolut top! Vielen Dank
an meinem Schatzi :-) Nachdem sich die Zugläufer nach der 5KM Marke schnell
wieder vor uns gesetzt haben, wunderte man sich nach der 10 KM-Marke wo sie
blieben. Auch hier nahmen sie das Tempo stark raus, so dass wir sie wieder
hinter uns hatten. Es dauerte ewig lange, bis sie sich wieder vor uns
setzten. Bei der Zwischenzeit bei KM 10 haben wir ein Guthaben von 10 Sekunden.
Nicht viel, aber immerhin ein kleines Puffer, für zum Beispiel den
Brückenanstieg bei ca. KM 19. Hier bei KM 10 nahm ich übrigens mein 1. Gel zu
mir. Die 10 Sekunden zeigen aber auch, wie konstant man den Schritt hielt
und sich nicht dazu verleiten lassen hat, doch zu schnell zu werden, obwohl man
das Tempo so locker runter spulte. Bis KM 15 erlaufen wir uns
ein Puffer von 20 Sekunden. Das fand ich gut, denn ich wusste, dass es bei
ca. KM 19 erneut über die Brücke geht und solche Streckenabschnitte stecke ich
nicht so locker weg. Somit hatte man ein Puffer, um beruhigt ein wenig Tempo
rauszunehmen. Nachdem sich die Zugläufer irgendwann wieder vor uns
setzten, entfernten sie sich recht schnell von uns. Bisher hatten wir immer nur
einen Zugläufer vor uns, jetzt kam plötzlich auch der zweite und irgendwann
sogar der dritte. Die Gruppe, die bis hierher noch recht groß war, wurde
schnell komplett auseinander gerissen. Selbst ich war plötzlich ein wenig
durcheinander, dass die sich so schnell von uns absetzten. Roland allerdings
behielt unsere Zeit und Pace im Visier und wir hielten uns an unsere Vorgabe.
Das war auch gut so, denn später stellte sich heraus, dass die Zugläufer mit
einer Zielzeit von 3:58:xx eintrafen. Für Teilnehmer, die eine sub 4 Std.
geplant haben, kann das deutlich zu schnell gewesen sein. Wie erwartet hatte
ich beim 2. Mal über die Brücke mehr Schwierigkeiten und wir benötigen 5:49
Minuten auf diesem Kilometerabschnitt. Als wir oben angekommen sind, wurden wir
von einem heftigen Windstoß empfangen, welche dazu beitrag, dass ich mich
leider nicht so schnell erholte. Als es dann bergab ging, nehme ich mein 2. Gel
zu mir und langsam pendeln wir uns doch wieder auf unsere Pace ein. Ich muss
aber sagen, dass es von nun an nicht mehr sehr locker war, wie bis vor diesem
Brückenanstieg. Die Halbmarathonmarke zeigt uns ein Guthaben von 15 Sekunden.
Somit lagen wir also immer noch mit einem kleinen Puffer auf Kurs. Voll Cool!
Ich sagte vorher noch zu Roland, wenn es bis 30 so gut läuft, ist der Rest
Kopfsache, doch dass es so kommen sollte, wie es kam, glaubte ich zu diesem
Zeitpunkt noch nicht. Bei KM 22 merkte ich, dass meine Puste ein wenig
nachlässt. Das Atmen wurde schwieriger, aber wir können trotzdem das Tempo
locker beibehalten. Zumidest bis KM 30. Hier war es, wie man das immer hört.
"Der Marathon beginnt erst bei KM 30"! Hier bei KM 30 nehme ich mein
drittes Gel, doch leider gab es mir nicht mehr so viel Kraft, dass wir wieder
in unsere Pace fanden. Wir hatten uns bis hierher zwar ein Puffer von 33
Sekunden erlaufen, doch dieses verprassten wir direkt bis KM 33. Bei KM 33
haben wir auf die Sekunde genau die Zeit stehen, welche wir auf unsere
Pace-Bänder stehen haben. Ich war plötzlich völlig KO. So als hätte man mir
einen Stecker rausgezogen. Mit ganz viel Ehrgeiz, Konzentration und dem Ziel
vor Augen kämpfte ich mich jetzt durch. Es war sau-schwer, meine Puste wurde
von Meter zu Meter dünner und meine Beine gaben irgendwie nix mehr her. Mein
Kopf musste immer wieder sagen - rechtes Bein - linkes Bein und weiter laufen-
weiter laufen. Es war tatsächlich so, wie ich vorher sagte - "Der Rest ist
Kopfsache"! Doch so erhoffte ich mir das dann auch nicht. Als es
rechts auf die Kö ging, wurde ich mental ein wenig runter gezogen. Ich hasse
diesen Abschnitt. Man hört und weiß, links runter ist das Ziel, man ist völlig
am Ende seiner Kräfte und rennt in die entgegengesetzte Richtung. Lange geht es
geradeaus - links von einem geht die Laufstrecke zurück in Richtung Ziel und
man sieht die anderen Läufer. Ich bekam gerade voll zu viel und beneide jeden
einzelnen, der sich gerade links von mir befand. Immer mit einem Blick nach
vorn, überschaue ich die Laufstrecke und sehne mir die Linkskurve herbei, um
auch in Richtung Zielgerade zu gelangen. Doch irgendwie zieht sich dieses Stück,
wie Kaugummi. Warum sind die KM-Abschnitte zum Ziel hin eigentlich immer
länger, als am Anfang ? :-) Außerdem kommt mir hier noch der Wind - frontal
entgegen. Ich weise Roland noch an, sich leicht links vor mir zu setzen, doch
der kleine Hungerhaken ist zum Windschatten laufen nicht geeignet. Er ist
ein toller Hase, aber kein Windschatten-Geber :-) Roland merkte mir das
natürlich an, dass ich völlig am Ende war und setzte sich ganz leicht vor mir.
Das war genau die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. Ich
konzentrierte mich nur auch auf sein blaues Shirt. Im Hinterkopf immer nur
einen Gedanken: " Ja genau - renne einfach das blaue Shirt hinterher
"! Blaues Shirt - Blaues Shirt - linkes Bein - rechtes Bein - so schleppte
ich mich von Meter zu Meter. Dass die sub 4 Stunden weg war, war mir klar, aber
mein nächstes Ziel war eine 4:00:xx! Ich wollte jetzt nicht mein großes Ziel
komplett versauen, darum Augen zu und durch! Mental gut ging es mir dann auch
auf dem Weg in Richtung Ziel dann trotzdem nicht. Wir überholen viele
Teilnehmer, viele stehen sind am dehnen und viele sind in einem Gehschritt
verfallen. Ich bin voll neidisch und will auch gehen. Kurzfristig denke ich:
" Boah die gehen - kannst ja eigentlich auch machen - dann geht es Dir besser"!
Doch tapfer hefte ich mich an dieses blaue Shirt und renne einfach hinterher.
Was heißt eigentlich renne ? War das echt noch rennen ? :-) Ja irgendwie schon
:-) Wir nähern uns dem Ziel, meine Puste ist fast bei null (gefühlt zumindest )
und meine Beine machen immer mehr dicht. Ich habe Angst, dass ich beim nächsten
Schritt voll anfange zu krampfen und auch an der Strecke stehe und dehne, doch
ich hatte Glück. Sie wurden zwar immer dicker, schwerer und steifer - gefühlt
bekam ich sie keine 2 Zentimeter mehr vom Boden hoch, doch trotzdem verfielen
wir nicht in einem Gehschritt. Einfach dem blauen Shirt folgen und weiter
laufen....... :-) Als es auf die Zielgerade ging, musste man einen kleinen Berg
hinunter. Hier hatte ich zum ersten Mal richtig Schmerzen in den Waden. Das
durchzog so heftig, dass ich jammernd dort runter stapfte, gefühlt in einer
Pace von 7 Minuten. Boah das war Hölle. Aua - aua - weiter laufen - einfach dem
blauen Shirt folgen! Die Strecke war wieder flach, doch es ging nur noch
trabend dem Ziel entgegen. Rechts im Vip-Bereich steht noch Hennes, schießt ein
Foto und ruft uns zu, doch so wirklich wahrnehmen konnte ich das nicht. Mit
einer Zielzeit von 4:01:10 überlaufen wir die Ziellinie. Mit den Worten:"
Ich sterbe" brauchte ich erst eine kurze Pause am Rand, bis dass ich mich
stolz in die Arme meines Schatzi`s begeben konnte.

Auch wenn es heute nicht für die sub 4 Stunden gereicht hat: " Ich bin
Mega-STOLZ"! Das waren die schwierigsten KM, die ich jemals durchleben
musste, aber ich kämpfte mich durch. Noch nie haben meine Beine so dicht
gemacht, wie über die letzten 7 KM bei diesem Lauf, aber auch das erlebt
scheinbar jeder Marathoni einmal :-) Der Kampf hat sich gelohnt. Die wenigen
Sekunden fallen beim nächsten Anlauf - das steht fest :-)

Wenige Meter nach dem Zieleinlauf bekam man auch direkt die Medaille und kurz
dahinter bekam man einen Beutel mit Kekse, Kräcker, Handtuch, Smarties und
Duschgel. Eine Neuheit in diesem Jahr, welche ich persönlich absolut spitze
finde!  Das wurde eingeführt, damit man direkt eine Verpflegung nach dem
Zieleinlauf hat, da man bis zur eigentlichen Verpflegung oben am Burgplatz ein
wenig Zeit benötigt. Für meinen Geschmack ist das eine absolut gut durchdachte
Lösung, denn je nachdem mit welcher Zielzeit man eintrifft, kann das schon
länger dauern, da es ziemlich voll und eng ist.

Auf dem Weg zum Burgplatz trinke ich wie ein Loch. Ich weiß gar nicht, wie viel
Liter Flüssigkeit ich innerhalb der ersten Stunde, nach dem Zieleinlauf zu mir
nahm. Als man nachher darüber nachdachte, wurde mir klar, dass ich scheinbar
noch zu wenig Flüssigkeit zu mir nahm, während des Rennens, obwohl wir fast
jede Getränkestation mitnahmen. 

 

Nach dem Wettkampf


Nachdem wir uns einen Berliner gönnten, uns mit Cola unseren
Flüssigkeithaushalt aufgefüllt haben, ging es zur Kleiderbeutelausgabe. Dort
hatten wir Taler, wovon ich mir direkt ein Finisher Shirt gönnte.

Anschießend ging es unter die Dusche und ab im Vip-Bereich, wofür wir auch in
diesem Jahr eine Einladung hatten. Dort treffen wir noch Hennes und plaudern
gemütlich vor uns hin. Immer noch kommen ein paar Teilnehmer ins Ziel, obwohl
eigentlich schon Zielschluss ist.

Auf dem Weg zum Vip-Bereich treffen wir auf Michi und wir verabreden uns, um
später noch gemütlich den Tag ausklingen zu lassen. Sie schenkt mir noch ein
Luftballon in Herzform, welchen sie zu Hause schon vorbereitet hat. Voll süß -
DANKESCHÖN noch einmal für diese süße Geste :-)

In einer Eisdiele sitzen wir nachher mit Michi und ihrer Schwester ( die hier
heute Groupie war ) und tauschen uns aus. Plötzlich wird es immer dunkler und
stürmischer, bis wir spontan nach innen zogen, da wir schlimmstes befürchten.
Das war gut so, denn kurze Zeit später goss es wie aus Eimern. Man - da hatten
wir aber mit unserem Lauf absolut Glück, auch wenn wir nicht ganz verschont
geblieben sind und durch einige Schauer mussten. Jetzt aber war es heftig am
Regnen. 

Es war ein absolut gelungenes Wochenende, welches Roland und ich am Abend dann
noch beim Chinesen ausklingen ließen!

 

Einen Tag danach


Bis auf meine Beine, habe ich den
Lauf gut weg gesteckt. Meine Beine schmerzen höllisch. Ich komme nur
schwerfällig die Treppen runter und habe Angst, das überhaupt anzugehen. Leider
haben wir aber genug Treppen innerhalb unserer Wohnung, so dass ich nicht drum
herum komme :-) Am besten geht es mir, wenn ich sitze oder liege *grins* Also
egal wie - Hauptsache, die Beine müssen  sich nicht bewegen :-)

Aber egal - das vergeht wieder - ich bin übrigens voll stolz ! Sagte ich das
schon ? :-)

Nochmals vielen Dank an meinen Schatzi! Ohne Dich sähe die Zielzeit garantiert anders aus!