Dülmener Straßenlauf

 

80. Wettkampf

 

Laufzeit 50:56

 

Platz ?? von 155 Teilnehmer

 

Platz 6 von ?? in AK

 

Frauenwertung: Platz ?? von ??

07. Mai 2010 / Dülmener Straßenlauf / 10 KM

 

5 Tage nach dem Marathon

 

Sonntag noch in Düsseldorf und nur fünf Tage danach ( am
Freitag ) ging es ab nach Dülmen - 10 KM - der 3. Lauf aus der
Streiflichter Laufserie. Der 2. Lauf dieser Serie, fand einen Tag vor
dem Marathon statt, deshalb hatte ich bisher nur einen Lauf in der
Wertung. Bereits vor dem Marathon hielt ich es mir offen, ob ich hier
an den Start gehen soll oder nicht. Eigentlich benötige ich immer
wahnsinnig viel Zeit, um mich nach einem Marathon zu erholen. Am Montag
haben mir meine Beine so weh gtan, dass ich enorm viel Zeit
benötigte, um mich Treppen abwärts zu bewegen. Auch am
Dienstag spürte ich noch viele Muskeln in meinen Beinen, wenn ich
auch schon besser die Treppen runter kam :-) Somit stand an diesen
Tagen noch ein ganz großes Fragezeichen, ob ich Freitag als
Groupie oder als Läuferin dabei sein sollte. Ab Mittwoch ging es
richtig gut aufwärts und das Fragezeichen wurde kleiner. Am
späten Mittag begleitete ich Roland auf seine 8 KM-Runde mit
Fahrrad. Die Beine fühlten sich nach ca. 5 KM schon - noch etwas
schwer an, aber es hat gut getan. Donnerstag wollte ich eigentlich eine
kleine lockere Runde von 3 bis 4 KM Traben. Da aber unser Sohnemann
spontan zu Besuch kam, wurde das direkt gestrichen. Schließlich
sieht man sich ja nicht so oft, er wohnt gut 200 KM von uns entfernt!
Richtig gefreut hat mich, dass er spontan sagte, er fährt mit zum
WK und ist unser Groupie :-) Also stand alles fest. Wir fahren nach
Dülmen, beide laufen den 10er und einen Groupie hatten wir auch :-)

Also ging es Freitag um 16:45 Uhr los. Es regnete den ganzen Tag
über und meine Lust pendelte sich extrem tief unten ein. Ich
wäre auch nicht böse gewesen, wenn Roland gesagt hätte:
" Ach lass uns den Tag zu Hause verbringen "! Bei diesem Wetter schickt
man eigentlich niemanden vor die Tür :-) Regen und 7 Grad, finde
ich jetzt nicht besonders prickelnd! Aber nicht denken - einfach machen
:-) Eigentlich hatte man auch im Hinterkopf, dass vielleicht viele
Teilnehmer aus der Streiflichter Laufserie so denken und man dadurch
gut punktet. Als wir dem Ziel näher kamen, ließ der Regen
etwas nach und wir hatten dann auch nur noch leichten Nieselregen -
teilweise auch gar kein Regen mehr. Damit konnte man dann doch gut
leben und für unser Sohnemann war das auch etwas angenehmer. Als
Zuschauer im Regen stehen, ist ja auch fast wie Strafe :-) Wie gewohnt
verlief alles reibungslos. Schnell hatten wir unsere Startnummer, waren
umgezogen und liefen uns warm. Da die Laufstrecke rund 2,5 KM ist,
wählten wir wieder eine Runde - schon zum einlaufen. Jetzt bekam
auch ich langsam Lust :-) 

Kurz vor dem Startschuss - noch schnell Jacke und Pullover aus - Daniel
mit unserem Kram beladen und ab zur Startaufstellung. Obwohl hier die
Zeit Brutto wie Netto ist, stellte ich mich nicht so weit vorne
auf wie sonst, da ich nicht mit einer Pace von weit unter 5
Minuten überpacen wollte :-) Mein Gedanke im Hinterkopf war, mit
einer Pace von 5:10/km zu starten. Mein Wunsch im Hinterkopf - halte
das so lange es geht. So knapp nach dem Marathon, wird das nicht lange
sein - glaubte ich. Eingeplant habe ich eine Zielzeit von 52:xx! 

Der Startschuss kam so plötzlich, dass ich das nur schwer
mitbekam. Anderen um mich mich herum ging es aber scheinbar genau so.
Trippelnd bewegt sich das Feld um mich herum vorwärts. Ganz anders
als sonst. Aus dem Trippelschritt ging es in einen langsamen
Laufschritt. Von überpacen konnte man hier und heute nicht
sprechen - was ja aber gut und gewünscht war. Knapp 100 Meter nach
der Startlinie stellte Daniel sich auf, um Fotos zu schiessen. Das Feld
um mich herum ist noch sehr und Daniel bekommt mich kaum mit :-) Da es
zuerst eine Runde über die Bahn geht, bevor man auf die
Laufstrecke biegt, wurde ihm nach 400 Meter noch einmal die Chance
geboten :-) Hier hat sich das Feld nämlich schon gut gelichtet.
Das Tempo fühlte sich gut an und meine Beine liefen das Tempo so
leichtfüssig, als hätte ich gar nicht erst vor 5 Tage einen
Marathon weggesteckt. Voll  komisch! Rucki-Zucki bin ich bei KM 1
- ich drücke meine Uhr und wundere mich, warum ich nicht die Pace
ablesen konnte. Egal - nicht denken - einfach laufen - es fühlte
sich ja gut an. Ich komme an dem Schild KM 2 - drücke meine Uhr -
und stelle das selbe wieder fest. Wieder kann ich nicht ablesen, wie
schnell ich bin bzw. wieviel Minuten ich nun unterwegs war. Kurzfristig
grübel ich darüber nach, warum das so ist, bis ich mir selbst
wieder sage - nicht denken laufen - es fühlt sich gut an. Kurz
danach stand auch Daniel, wieder mit der Kamera in seinem Element :-)
Als das Spiel bei KM 3 noch das selbe war und ich kurz ins grübeln
verfiel, wusste ich, was ich die ganzen 3 KM falsch machte. Ein
Blitzgedanke macht mich wach. Ich drückte nicht die Lap-Taste
 - sondern die Start-Taste. Balla-Balla. Also schnell wieder die
Start-Taste gedrückt, damit die Zeit auch weiter läuft. Somit
wusste ich eigentlich erst ab KM 4 mit welcher Pace ich - in etwa
unterwegs war, denn nun konnte ich das auch ablesen :-) Kurz vor KM 5
steht ein Mann an der Strecke, der seiner Frau zurief: " ist doch gut,
knapp über 25 Minuten "! Also wusste ich hier, nun endlich auch
ziemlich genau, wie lange man unterwegs war. Daniel knipste wieder wie
wild los, als ich an ihm vorbei lief. Ich rechnete direkt hoch, dass
ich eine 50:xx laufen könnte, wenn kein Absturz kommt. Zum
jetzigen Zeitpunkt glaubte ich auch nicht wirklich daran, denn immer
suchte ich mir irgendein Shirt aus und pirschte mich daran. Bis hierher
klappte das auch voll gut und so wollte ich das auch weiterhin machen
:-) Als es nun in die 3. Runde ging, hatte ich plötzlich einen KM
mit einer Pace von 5:13 Minuten. Als ich das sah, dachte ich mir: " oh
nein - jetzt ist nicht mehr weit - jetzt zieh das Ding durch "!
Irgendwie ging das sogar - ich schaffte es trotzdem wieder, mich an
meinen Vorläufer ranzuarbeiten. Auch die Pace wurde wieder
schneller. Als es nach der Fotosaisson in die 4 Runde ging, wurde es
noch einen Tacken schwieriger. Ich wusste aber, dass ich noch auf Kurs
sub 51 Minuten bin, also putschte ich mich selbst ein wenig auf. Ca.
500 Meter vorm Ziel - stand Roland. Da ich nicht wusste, wie lange
genau ich nun unterwegs war und ob ich im Zielbereich eine Uhr sehen
kann, rufe ich im kurz zu, dass er zum Ziel gehen soll und meine Zeit
gucken MUSS. Schnell schaltete er und kam mir ca. 100 Meter vor der
Ziellinie entgegen. Er rief mir zu, noch ist alles drin und schon sehe
ich auch am Ziel die große Uhr. Eigentlich glaubte ich, ich seie
zu erschöpft, um noch einen Tacken drauf zu legen, doch als ich
kapierte, dass es hier um Sekunden - für eine 50:xx geht - wurden
meine Beine doch noch schneller :-) Ich starre auf die große Uhr
und renne was das Zeug hält. Und was soll ich sagen? " Ich habe es
geschafft"! Die Zielzeit 50:56 Minuten puschte mich voll auf. Ich freue
mich wie eine wahnsinnige und Roland & mein Sohn freuen sich mit
mir mit :-) Es war einfach ein wahnsinnig tolles Gefühl, welches
ich mit meinen beiden lieben teilen konnte :-) Eine neue PB - nur 5
Tage nach einem Marathon - das ist unglaublich für mich. 

Das Highlight kam an der Getränkestation. Ich bin völlig
zappelig vor Freude - ziehe mir mein Shirt über und schlage wie
wild einen anderen Teilnehmer den Trinkbecher aus der Hand. Ich
erschrecke - entschuldige mich direkt und mein Sohn lacht sich schief
:-) Ich fand das voll peinlich, aber er nahm das mit Humor :-)

Anschließend kam die dicke Belohnung. Gyrosteller - Pommes mit Soße Mayo - man war das lecker :-)

Jetzt heißt es volle Regenerationswoche & und schön
breit grinsen. Nur wenige und langsame KM stehen auf dem Plan, bevor
Ende Mai der Angriff auf die 5 KM Distanz kommt :-)