Monstereinlagen bringen Monsterblase
Rechtzeitig zum Urlaubsbeginn erhielt ich meine neuen Einlagen. Extra für den Senk-Spreitzfuss sowie mit Weichbettung für den Fersensporn warden diese wuchtigen Teile nicht sofort meine Freunde. Beim ersten Trainingslauf kam man sich vor als träge man Betonklötze an den Füssen. Daran soll man sich gewöhnen können ? Tempolauf mit diesen Teilen ? Kaum vorstellbar. Auc die Einlagen für die Freizeitschuhe fühlten sich ähnlich an. Nach den ersten beiden Tagen hatte ich am rechten Fuss an der Innenseite eine "Monsterblase", die bisher alls dagewesende toppte. Damit diese Blase nicht weiter ausartete lief ich beim Trierer Stadtlauf erneut ohne Einlagen. Nach dem Wettkampf schmerzte die Ferse wieder stärker. Eine Zwischenlösung musste her: Linker Fuss mit Sporteinlage um den Fersensporn zu entlasen, rechter Fuss vorübergehend mit Geleinlage um die fette Blase zu entlasten.

Die ersten Trainingseinheiten im Urlaub absolvierte ich zusammen mit Angelika. Zum einen auf dem Schinderhannes-Radweg in Kastellaun oder auf unsere Urlaubsort-Strecke von Budenbach nach Horn. Letztgenannte Strecke mit den einigen knackigen Anstiegen. In der 2. Urlaubswoche wagte ich dann mal einen flotten Lauf: Zunächst 8 km mit Angelika und danach 8 Kilometer im Schnitt 4:48 Min.! Klappte alles prima. Auch der 15 km-Lauf am von Oberwesel nach St. Goar und zurück war im Schnitt von 5:08 Min.! Bis dahin klappte alles immer besser, die Schmerzen sind weniger geworden - doch weiterhin nach fast jeder Trainingseinheit da. Ich hoffe einfach mal das die Stoßwellen-Therapie den entscheidenden Erfolg bringt.
Aber in diesem Urlaub haben wir trotzdem einen großen Schutzengel gehabt. Als wir zu einer Tagestour nach Bernkastel-Kues fuhren, kam uns in den Bergen - direkt in der Kurve ein überholendes Fahrzeug entgegen - der noch gerade eben einscheren konnte. Wären wir nur 2 Sekunden eher an dieser Stelle gewesen, hätten weder wir noch er ausweichen können und wir wären frontal zusammen gestoßen. Die ganzen Zeilen hier, hätten mit Sicherheit hier nicht mehr gestanden. Es gibt immer wieder "Bekloppte", den es an unmöglichen Stellen nicht schnell genug geht und andere damit fast ins Verderben bringen.

Trierer Stadtlauf

Perfekter "Hasenlauf"
Trier, rund 80 Kilometer von unserem Urlaubsort entfernt - trotzdem entschlossen wir uns hier zu starten. Wann kommt man schon mal in diese Region ? Der Lauf ist sehr bekannt und von den Sehenswürdigkeiten her erwarteten wir einen schönen Stadtlauf. Über die Hunsrück-Höhenstraße ging es bis kurz vor der luxemburgischen Grenze. Der Moselort meldete über 2.000 Teilnehmer, aber eine Ausschilderung fanden wir nicht. Mehr aus Zufall standen wir vor der Porta Nigra und dem Organisationszelt. Dieser Lauf sollte perfekt auf Angelika zugeschnitten sein. Hier sollte die Bestzeit richtig "purzeln". Was schon direkt zu Beginn auffiel: Diese paar Dixi-Toiletten sollen für über 2.000 Leute sein ?? Tatsächlich und als wir uns nach dem Warmmachen noch einmal der restlichen Flüssigkeit entledigen wollten, sahen wir 10 Minuten vor dem Start eine ellenlange Schlange vor diesen paar Häuschen. Wenn wir uns hier anstellen, können wir den Start vergessen !! Doch wo kann man bei einem Citylauf noch einmal schnell in die Büsche ? Wie von der Tarantel gestochen düsten wir durch die Stadt. Ich erzähle lieber nicht weiter...... Ein sehr dickes Minus für den Veranstalter.
Zum Lauf: Sofort nach dem Start setzte ich mich leicht vor Angelika, damit sie sich nur an mich halten kann und gar nicht auf ihre Uhr schauen braucht. Sie solle sich ganz auf mich verlassen, der Hase zieht sich hier perfekt durch. Geplant war ein Schnitt um die 5:15 Min.! Auf die Sekunde genau war sogar der erste Kilometer. Aus der Stadt heraus ging es in ein ödes Gewerbegebiet, sehr wenig Zuschauer und so langsam knallte die Sonne auf unser Kopf. Weiterhin fast sekundengenau hielt ich die Geschwindigkeit, zumeist ein paar Schritte vor Angelika. Bei Kilometer 5 hieß es einen kräftigen Brückenanstieg zu bewältigen und um Angelika nicht unter Druck zu setzen, lief ich direkt neben ihr. Ich merkte der Anstieg kostete nicht nur Zeit sondern auch viel Kraft, also erst mal weiterhin neben ihr. Erneut in der City angekommen, erhöhte ich ab Kilometer 8 das Tempo und sie heftete sich an mir. Zunächst noch weiterhin in den geplanten Bereich. Ich rechnete Angelikas Zeit aus, die sie trotz des Zeitverlusts an der Brücke noch erreichen könnte und nun setzte ich mich mich großen Schritten vor ihr, damit sie sich an mich heften kann. Immer wieder forderte ich sie auf: "Komm halt Dich an mich, zieh an - dann kommst Du noch unter der 53!" Immer mehr erhöhte ich das Tempo und sie düste kurz hinter mir. Auf der Zielgeraden noch mal eine dicke Anfeuerung und so zog ich sie in 52:47 Min. über die Ziellinie. Den letzten angezogenen "Hasenkilometer" absolvierte sie in 4:54 Minuten. Ein perfekter Hasenlauf! Eine neue Traumzeit von Angelika. Am Anfang war ich skeptisch ob ich als "Hase" das Tempo so gleichmäßig halten könnte. Doch die Zweifel waren schon nach einigen Metern verschwunden. Es hat richtig Spaß gemacht das Tempo zu bestimmen und sicher nicht der letzte Hasenlauf. Die Zielverpflegung war bombig und es blieb nicht bei einem Becher Erdinger, den wir uns gönnten. Auch die Urkunde erhielten wir relativ flott, nur die Ausschilderung zu den Duschen war katastrophal. Nach einem guten Marsch erreichten wir diese schließlich auch. Bis auf den Zielbereich fand ich die Stimmung mager. Auch die Kilometer durch das Gewerbegebiet waren völlig unattraktiv und öde. Es war nett hier mal zu laufen, auch die schöne Medaille ist eine Bereicherung für unsere Sammlung - aber ansonsten gibt es sicherlich etliche schönere Veranstaltungen. Auch von der Stadt Trier hatten wir uns mehr versprochen! Sicherlich gab es einige Sehenswürdigkeiten wie die Porta Nigra oder den Dom zu sehen - aber trotzdem haute uns das nicht vom Hocker.