Mittelrhein-Halbmarathon von Boppard nach Koblenz

 

42. Wettkampf - Trainingslauf / Spaßlauf mit Angelika

Freitag-Mittag ging es in Richtung Koblenz. Ein ausgedruckter Routenplaner sollte uns direkt ins Hotel führen. Doch dieser erwies sich als unübersichtlich und konfus. Hinzu kam der starke Berufsverkehr in der Koblenzer Innenstadt. Man meint die ganze City besteht nur aus Einbahnstrassen. Nach langem Suchen schafften und fanden unser Hotel, wo wir von einen wirren älteren Herrn (wir nannten ihn sofort Professor Hastig) sehr freundlich empfangen wurden. Ein kleines aber feines Hotel direkt in der Koblenzer Innenstadt.
Anschließend ging es zur Marathon-Messe ins 8 Kilometer entfernte Oberwerth. So viele Kilometer entfernt vom Ruhrgebiet und ausgerechnet hier trifft man die Laufkollegen vom SSV Buer Wolfgang Baumbach mit Frau.
Alles topp organisiert erhielten wir unsere Startunterlagen sowie die Tickets für die Bahnfahrt zum Start. Ein kleiner Spaziergang zum deutschen Eck, wo am Sonntag das Ziel war und täglich die WM-Fete stattfand, rundete den Spätnachmittag ab. Unsere erste Pasta-Party bei Pizza-Hut in der Koblenzer Altstadt war eine Enttäuschung. Gut das wir Mittags vor der Abfahrt noch etwas gegessen hatten. Meine Portion Lasagne war nicht mehr als eine Handvoll. Die Lasagne-Schale war von der Länge und Breite nicht grösser als mein offengeklapptes Handy (siehe Foto). Ich war in 5 Minuten mit dem Essen (langsamen) fertig.

 

Am darauf folgenden Tag ging es nach einem tollem Frühstück in die City zum bummeln. Ab Mittags lagen wir mit einer Decke am Rhein und ließen in der Sonne die Seele baumeln. Das ging einige Stunden gut, aber irgendwie kribbelte es in den Beinen. Ein kleiner Trainingslauf zum deutschen Eck ließ das Kribbeln wieder verschwinden. Wie der Zufall so will, traf ich hierbei Arbeitskollege Friedel Hilke, der ebenfalls beim Halbmarathon startete.
Am Abend ging es nach einem erneuten Spaziergang durch die Altstadt in eine "vernünftige Pizzeria"! Klasse! Hier genau das krasse Gegenteil, ich aß meine beste Pizza aller Zeiten!
Das Hotel hatte sich auf die Marathon-Gäste toll eingestellt und so wurde schon an diesem Tag abgecheckt wann jeder Läufer frühstücken möchte. Tolles Hotel, nur zu empfehlen!
Gut ausgeschlafen und voller "Tatendrang" ging es am Sonntag nach dem Frühstück in Richtung Bahnhof wo schon fast 4.000 Halbmarathonis auf den Sonderzug zum Start nach Boppard warteten. Auch hier alles topp organisiert!! Die Helfer wiesen uns dem richtigen Gleis zu und der Zug fuhr pünktlich los. Der Startort Boppard war von der Atmosphäre klasse. Ein richtiger Ort zum Urlaubmachen. Aufgeteilt in 4 Startblöcken ging es pünktlich um 9 Uhr auf die Strecke. Entlang der wunderschönen Bundesstraße 9, welche extra für diesen Lauf gesperrt wurde, ging es durch urige kleine Dörfer. Immer wieder tauchten Stimmungsnester auf, wo privat die Leute Tische aufstellten und die Läufer mit Getränke versorgten oder mit einem Gartenschlauch abspritzten. Mindestens alle 2 Kilometer hatte man Gelegenheit etwas gegen den herannahenden Durst bei dieser Hitze zu unternehmen. Gänsehaut-Feeling auch in der Ortschaft Rhens. An der gemütlichen kleinen Dorfstrasse säumten sich etliche Zuschauer und der Stimmungsmoderator rief unsere Namen auf und feuerte uns an. Ich hielt mich an Angelikas Tempo und merkte ab Kilometer 12 das sie so langsam Probleme bekam das Tempo zu halten. Mental versuchte ich sie zumindest aufzubauen das sie nicht ganz abstürzt. Nach einem Hänger packte sie ihr Ehrgeiz und sie hielt tapfer durch. Ab Kilometer 17 bot sich kein gutes Bild: Viele Läufer zollten der Hitze Tribut und waren nur noch am Gehen. An mehreren darauf folgenden Stellen lagen Läufer am Streckenrand und wurden ärztlich versorgt. Die Krankenwagensirenen hörte man etliche Male. Schock bei Kilometer 18 als Helfer einen Läufer mit Herzmassage behandelten. Ein wirklich schlimmer Anblick, der hängen bleibt und einen schockt !
Auf den letzten Kilometer drohte Angelika ebenfalls konditionell abzustürzen und ich versuchte sie zu motivieren in dem ich sie animierte zumindest zu laufen. Dann würde es auch noch mit dem Ziel: Unter 2:20 Std. klappen. Auch wenn sie an den Grenzen ihrer Kräfte angelangt war, konnte sie ihr Ziel erreichen. Ich musste sie dabei aber auffordern nicht an einem Feuerwehrschlauch kurz vor dem Ziel stehen zubleiben. Ein toller Zieleinlauf am deutschen Eck, eine wunderschöne Medaille (siehe Rubrik Medaille) und ein Finisher-T-Shirt rundeten diesen tollen Lauf ab.
 

WM 2006 - Public Viewing am deutschen Eck
WM 2006 - Public Viewing am deutschen Eck