23. Ratinger Neujahrslauf

Eigentlich kann ich nichts erwarten. Wie erwähnt, ist das Gewicht ganz schön gestiegen durch die gute Futterei in den letzten Wochen. Nach dem langen Lauf am Silvestertag schmerzt meine linke Leiste und ich werde die -Woche über das Training drastisch reduzieren. Dreimal geht es durch die Ratinger Innenstadt, einer der wenigen 10er in diesem Halbjahr. Ich konzentriere mich dieses Jahr mehr auf die langen Läufe. Meine ursprüngliche Vorgabe (44:10 Min.) habe ich noch einmal kräftig heruntergesetzt. 

 

Bestzeit auf sehr schwieriger Strecke !
Damit hätte ich im Traum nicht gerechnet. Irgendwie wusste man in den letzten Wochen nicht wie man steht: Nach den Weihnachtswochen hatte ich nicht viel erwartet. Deshalb ging ich diesen Lauf auch lockerer an sonst.  Auch wenn die Tempo-Trainingsläufe vor Weihnachten super schnell waren, so meinte ich das sich die knapp 2 Kilo mehr bemerkbar machten.


Ratingen erreichten wir schneller als wir dachten. Nachdem wir einen Streckenposten nach einer Parkmöglichkeit fragten, fanden wir auch sehr schnell das Wettkampfbüro. Dieses war in einem Schulzentrum, wo alles sehr gut organisiert war. Neben Umkleidekabinen, großer Kuchenecke, konnte man hier die Startunterlagen und anschließend die Urkunden abholen. Tolle Atmosphäre in der Ratinger Innenstadt. Viele Zuschauer standen hinter der in der City abgezäunten Strecke. Jeder Läufer wurde mit Applaus nach vorne getrieben. Das ließ sofort beim Start die Kälte vergessen. Interessant wie unterschiedlich die Leute bei diesen Temperaturen gekleidet sind: Manche waren dick verpackt, andere starteten als ob Hochsommer wäre. Wie meistens bei großen Laufveranstaltungen war es am Start sehr eng. Beim Start hielt ich mich dieses Mal ein wenig zurück. Nicht volles Tempo sondern diesmal ein weniger ruhiger angehen. Auch wenn es zunächst einmal steil bergab ging, so hatte man danach einen langen steilen Anstieg, den es 3 mal zu bewältigen galt. Nach der ersten Runde lag ich bei 14:06 Min. und versuchte das Tempo zu halten. Das kurze Tal nutzte ich zum verschnaufen und gab beim Anstieg Tempo. So konnte ich auf diesen Stück einige überholen und lag nach der zweiten Runde bei 28:31 Minuten. Von nun an stellte sich mein Taschenrechner im Kopf an und rechnete eine Zeit um die 44 Minuten aus (die 3. Runde war ca. 100 Meter länger - Ausgleich in eine Seitenstrasse). Selbst bei einem reduzierten Tempo wäre diese drin gewesen. Konditionell konnte ich jedoch sogar noch mal das Tempo verschärfen und lief mit 43:26 Min. ins Ziel. Toll die sehr lange Zielgerade durch die Innenstadt wo die Zuschauer jeden Läufer noch einmal antrieben.


Wie bereits oben erwähnt, war die Organisation rund um diese Veranstaltung sehr gut. Im Zielbereich gab es heißen Tee sowie Wasser. Die Siegerehrung fand im Schulzentrum statt, wo auch jede Startnummer die Chance auf einen Preis bei der Tombola hatte. Lediglich die Startgebühr von 10 Euro ist nicht gerade wenig, aber lieber zahle ich ein wenig mehr und habe eine perfekte Organisation. Ein paar Duschen dürften es mehr sein. Als ich mit den beiden Spitzenläufern aus Kenia unter Dusche stand, waren alle Brausen damit schon belegt !
Auch wenn diese Strecke schwierig war, so kann man diesen Lauf auf jeden Fall empfehlen. Lediglich die Kilometerzeichnung fehlte, aber bei 3 Runden kann sich jeder ja seine Sollzeit pro Runde selbst errechnen. Neben der Bestzeit zum Jahresanfang freute ich mich über die Gleichmäßigkeit dieses Laufes. Alle 3 Runden lief ich relativ im gleichem Tempo, auch wenn die erste ein wenig schneller war. Doch selbst in der 3. Runde konnte ich das Tempo noch einmal verschärfen und auf der Zielgeraden spurten. Motivierend auch das Angelika an einem Streckenpunkt und im Ziel stand. Es ist immer ein gutes Gefühl und treibt mich an, wenn man weiß das sie gleich auftaucht. Wie gut ich bereits zum Jahresanfang in Form bin, zeigt auch das ich tagsdarauf einen 16 KM-Trainingslauf in gutem Tempo bestreiten konnte.

 

 

Interessanter Bericht über den Neujahrslauf in der Rheinischen Post, hier ein Auszug:
"Es gab aber auch Verlierer. Als solche sind jene Läufer einzustufen, die im ersten Hauptlauf starteten (,‚Sieger“ Jan de Wolff 39:53) und allzu deutlich die 50 Minuten unterboten. Dieser Lauf war nämlich für Athleten vorgesehen, die 50 Minuten und länger benötigen. Natürlich kann es sein, dass einer mal nur 49 oder 48:30 Minuten benötigt. Doch wer unter 47 Minuten bleibt, dem darf unterstellt werden, dass er nur allzu gerne mal als Sieger auf dem Treppchen stehen möchte. Das mag menschlich sein, nicht aber gerade ein Zeichen von wahrer Größe"

 

Diese Jahreszeit ist ätzend ! Wochentags an der Horster Strasse entlang nervt ganz schön. Man muss höllisch aufpassen: Hier müsste sich mal die Polizei abends hinstellen. Die würden Anzeigen ohne Ende schreiben. Mit was für ein Tempo manche Autofahrer aus den Seitenstrassen kommen, bei Rot fahren oder Radfahrer ohne Licht einen fast überfahren. Die Tage fuhr jemand über den Bürgersteig weil ihm der Weg bis zum Eingang der Pommesbude zu weit war. Auch nerven die blöden Sprüche, die man zugerufen bekommt von irgendwelchen pubertären, kleinen dicken südländischen Jugendlichen - die lieber selber ihren Allerwertesten bewegen sollten. Noch liegen einige Wochen vor mir, bis ich wieder wochentags in Wittringen trainieren kann. Bei meiner Runde am Mittwoch hatte ich kurze Begleitung. Jemand vom Flugrettungsdienst der zum Dienst ging, hatte Spaß daran neben mir her zu laufen. Wir unterhielten uns eine Zeit, aber irgendwann konnte er das Tempo nicht mehr mithalten.

35. Wettkampf Datum Distanz Zeit Geamtplatz AK-Platz
  08.01.2006 10 km 43:26 Min.  203. von 938